Wenn süße Nichtigkeiten zu blanken Lügen werden

Der kanadische Finanz-Analyst Rob Kirby korrespondiert mit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich als Teil des “Info-Kriegs“.


Von Rob Kirby, Übersetzung von Lars Schall

Der nachfolgende Artikel erschien im englischen Original auf der Website von Rob Kirby, kirbyanalytics.com/. Die exklusive Übersetzung ins Deutsche für Goldseiten.de und LarsSchall.com erfolgte mit persönlicher Autorisierung durch Rob Kirby.

Der Zweck dieses Artikels ist der Versuch, eine gewisse Transparenz darüber zu geben, was wirklich im Edelmetall-Komplex vor sich geht, und zwar durch Unterstreichung der Worte und Taten der Akteure in der Zentralbanken-Gemeinde. Es wird auf die Tatsache hingewiesen, dass diese Elite als eine Frage der Politik lügt, jedoch anfällig für das Machen einfacher Fehler ist, so wie es alle Menschen tun. Konkret wird das Licht auf das Ausmaß gelenkt, das diese gleiche Elite aufbietet, um ihre betrügerischen Marktaktivitäten „geheim“ und ihre nicht zu rettenden Fiat-Währungen lebensfähig zu halten.

Im Dezember 2010 schrieb ich ein Papier mit dem Titel: “Something’s Wrong in the Silver Pit, and It’s Much Bigger than J.P. Morgan (in etwa zu übersetzen mit: “Etwas ist falsch im Silbermarkt, und es ist weit größer als J.P. Morgan“). Dieses Papier machte deutlich, wie die Federal Reserve gegenüber dem Auskunftsersuchen des Gold Anti-Trust Action Committee, GATA, nach dem Freedom of Information Act bezüglich der Fed-Aktivität in den Goldbarrenmärkten mauerte – als Vorwand ihren „privilegierten Status“ und die Zurückhaltung bei der Verbreitung von „Geschäftsgeheimnissen“ anführend.

Das Papier zog Vergleiche zwischen Goldbarren-Daten, die von der US-Bankenaufsicht, dem US Office of the Comptroller of the Currency [OCC], veröffentlicht wurden, und Goldbarren-Daten, die die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich [BIS] in Basel, Schweiz veröffentlicht hatte.

Ob man sich die OCC-Daten oder die Veröffentlichung von der BIZ anschaut – die überwältigende Schlussfolgerung war, dass das „damalig geltende“ Gold / Silber-Verhältnis [bei 49: 1] einer Attrappe entsprach. Dieses mathematische Verhältnis zeigt an,  dass eine unverhältnismäßige Menge an Silber- gegenüber Gold-Derivaten bestanden – Anzeichen für eine große Silbermarktmanipulation. Hier sind die verwendeten BIZ-Daten:

http://www.bis.org/statistics/otcder/dt21c22a.pdf

Dies wurde durch die Frage verdeutlicht: Wenn es insgesamt Gold-Derivate im Wert von 417 Milliarden Dollar im Umlauf gibt – und die Gold-Silber-Preis-Ratio ist 49:1, WARUM betragen dann die ausstehenden Silber-Derivate 127 Milliarden Dollar? Diese BIZ-Zahlen legen nahe, dass eine saubere Gold-Silber-Ratio ungefähr 3.3:1 sein müsste oder aber Silber zum Preis von HEUTE bei 1,400 / 3.3 = 424.00 pro Unze.

Da die BIZ-Daten so völlig im Widerspruch zum [damals] vorherrschenden 49: 1- Gold / Silber-Verhältnis schienen, schrieb ich an den BIS-Pressedienst folgenden Anfrage:

Von: Rob Kirby
Gesendet: 23. Dezember 2010, 17.48 Uhr
An: Pressedienst
Betreff: Frage

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich frage mich, ob Sie mir etwas erklären helfen könnten, womit ich mit viel Mühe habe, um es zu verstehen – in Ermangelung von Betrug -, und zwar, was Sie in einem Ihrer letzten Derivate-Berichte veröffentlichten:

http://www.bis.org/statistics/otcder/dt21c22a.pdf

Frage: Es gibt insgesamt ausstehende Gold-Derivate von 417 Milliarden Dollar – und die Gold-Silber-Preis-Ratio ist 49:1. WARUM sind dann die ausstehenden Silber-Derivate 127 Milliarden Dollar? Diese BIZ-Zahlen legen nahe, dass eine saubere Gold-Silber-Ratio ungefähr 3.3:1 sein müsste oder aber Silber zum Preis von HEUTE bei 1,400 / 3.3 = 424.00 pro Unze.

Hat also die BIZ irgendeinen Kommentar zu der These, dass die Metall-Märkte manipuliert sind? Wenn nicht, wie erklärt die BIZ die Diskrepanz in den eigenen Zahlen, die oben genannt wurden?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Zeit und Überlegung.

Mit freundlichen Grüßen,
Rob Kirby

Inhaber von Kirbyanalytics.com
Toronto, Ontario, Kanada

Die BIZ bestätigte den Erhalt meiner Anfrage am 27. Dezember 2010, wie hier zum Ausdruck gebracht:

Sehr geehrter Herr Kirby,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir an unsere Statistik-Abteilung weitergeleitet haben. Leider ist der Experte, der in der Lage sein würde, Ihre Fragen zu beantworten, derzeit nicht im Büro, aber Sie können eine Antwort erwarten, wenn er Anfang Januar wiederkehrt.

Mit freundlichen Grüßen,
Marisa Bourtin

Pressekommunikation
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
Centralbahnplatz 2
4002 Basel, Schweiz

Ich erhielt diese „offizielle Antwort“ auf meine PRESSEANFRAGE am 5. Januar 2011 von einer Person, die ich einfach als Mallo bezeichne [die den BIZ-Pressedienst und eine andere Person in den CC setzte]:

Sehr geehrter Herr Kirby,
vielen Dank für Ihre E-Mail, die Interesse an unseren Statistiken zeigt, und Entschuldigung für unsere verspätete Antwort.

Bezüglich Ihrer Anfrage seien Sie bitte informiert, dass die Markt-Risiko-Kategorie „andere Edelmetalle“ nicht nur Silber umfasst, sondern auch andere Edelmetalle wie Platin. Bitte beachten Sie auch, dass wir diese Daten von den berichtenden Zentralbanken erhalten, die bereits nach den gleichen Kategorien in den Tabellen, die auf unserer Website veröffentlicht wurden, aggregiert sind. Daher befürchte ich, dass wir den Beitrag der Silber-Verträge – oder sonstige besondere Aufträge –  zu den Aggregaten schätzen können, die als “andere Edelmetalle“ berichtet werden. [Hervorhebung von RK]

Bitte beachten Sie, dass diese Informationen für Ihre eigene Beratung vorgesehen sind und nicht zum Zitieren oder zur Zuordnung.

Wir hoffen, das hilft.

Mit freundlichen Grüßen,
Mallo
BIS-IBF

Wenn Sie mit mir zusammen bisher gefolgt sind, beachten Sie, wie die BIZ auf PRESSEANFRAGEN mit „süße Nichtigkeiten“ antwortet – die später als blanke Lügen gezeigt werden -, über die sie dann den Anspruch erhebt, dass sie nicht zum Zitieren oder zur Zuordnung bestimmt sind! Nehmen Sie auch spezifische Kenntnis von dem Behauptung: „Bitte beachten Sie auch, dass wir diese Daten von den berichtenden Zentralbanken erhalten, die bereits nach den gleichen Kategorien in den Tabellen, die auf unserer Website veröffentlicht wurden, aggregiert sind.“

Das ist, wie die Dinge standen – kein Zitat oder eine Zuordnung bis eine Schlüssel-Offenbarung am  Freitag, den 18 Februar 2011, auftauchte. Nach einer längeren Dosis „rechtlicher Füßeleien“ mit GATA war die Federal Reserve schließlich gezwungen, ein Dokument freizugeben: das Protokoll des Treffens des G-10 Gold- und Devisen-Kommittees von 1997, das hier verlinkt ist.

Wenn wir uns mit dem Protokoll des G-10 Gold-Treffens befassen, können wir deutlich sehen, dass die BIZ selbst an der Gold-VERLEIHE beteiligt ist:

Gill (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich), sagte, dass die BIZ seit vielen Jahren kein Gold verkauft habe. Die BIZ habe einiges verliehen, hielt aber ihre Beteiligung moderat, weil sie nicht „zu groß“ in [sic] diesem Geschäft und als Liquiditätsbereitsteller der letzten Instanz angesehen werden wolle. Er stimmte mit Smeeton überein, dass der Markt über den Verkauf durch Zentralbanken besorgt war. Er wies darauf hin, dass den Zentralbanken 30 Prozent des Goldes, das je abgebaut worden sei, gehörte, und dass 25 Prozent ihrer Reserven in Gold wären. Er stellte einige Fragen, die den Markt jetzt verwirrten: Was sei die Haltung der Zentralbanken gegenüber Gold? Würden sie weiterhin verkaufen [sic] werden? Wäre es möglich, dass die Zentralbanken ihre Verkaufsprogramme zu koordinieren? Vielleicht eine Zusammenlegung der Verkäufe? Angesichts der Schwierigkeiten bei der Suche von Käufern in diesem Markt, würden andere Zentralbanken bereit sein, sich einzuschalten und kommende Angebote zu absorbieren?“

Auch Großbritanniens Plenderleith spricht von der Herstellung eines BIZ-Papiers mit detaillierteren Aspekten des Gold-Verleihmarktes der Zentralbanken, um als „Hintergrundinformationen“ zu dienen:

Plenderleith schlug der BIZ die Herstellung eines Papier über die mehr sachlichen Aspekte dieses Marktes vor, das den Verleihmarkt nicht ignoriert und als Hintergrund für die Diskussion der Gouverneure im Juli dienen soll.“

Also ist es nun endlich bestätigt, dass die BIZ IN DER TAT Edelmetall-Daten besitzt, die SIE NICHT VERÖFFENTLICHT und tatsächlich vor der öffentlichen Betrachtung VERSTECKT. In ihren veröffentlichten Daten GIBT ES KEINE und HAT ES NIE eine „Aggregationskategorie“ gegeben, die mit GOLD-VERLEIHE betitelt ist.

Nun, Leute, dies ist der Punkt, wo sich der Respekt für diesen „Mallo“-Charakter und für die BIZ  aufgrund ihrer inoffiziellen Lügen verabschiedete, und diese unangenehme Antwort von meiner Wenigkeit.hervorrief. Zum Spaß setzte ich ein paar meiner Freunde in den CC. Einer von ihnen war so fasziniert davon, dass er einen Artikel in seiner Muttersprache Deutsch schrieb, der hier veröffentlicht ist. Unnötig zu sagen, dass sie alle genau wissen, wer Mallo wirklich ist – ich sage es nur, damit klar ist, dass es eine gute Bilanz dieser Korrespondenz gibt, und dass sie wirklich stattfand.

Mallo:

http://www.gata.org/files/FedMemoG-10Gold&FXCommittee-4-29-1997.pdf

Haben Sie eine Ahnung, wie solche Informationen wie des obigen Links das, was Sie mir gesagt haben, wie eine glatte Lüge aussehen lassen?

Sie haben behauptet, dass die BIZ nur Informationen in dem aggregierten Zustand erhält, wie sie die Tabelle zeigt. Jedoch können wir an der Offenlegung, die oben zitiert ist, KLAR ERKENNEN, dass die BIZ viel detailliertere Kenntnisse über Edelmetall-Daten besitzt, die sie VERSTECKT –   zumal, wenn es Gold und Verleihungen betrifft. Sollen wir nun glauben, dass Sie nur über Gold IRREFÜHREN und die ÖFFENTLICHKEIT ANLÜGEN, aber die Wahrheit über Silber und Platinmetalle sagen?

Haben Sie und die BIZ so viel Verachtung für jedermann?

Anstatt mich anzulügen, hätten Sie besser gar nicht antworten sollen. Sie haben Unrecht.

Wenn ich denke, dass eine Institution wie die BIZ absichtlich lügt und betrügt – tut mir leid, mein Herr, dann habe ich keine andere Wahl, als darüber zu berichten.

Gehen Sie, die BIZ und Ihre kollektive Hybris zum Teufel!

Mit freundlichen Grüßen,
Rob Kirby.

Schlussfolgerungen

Die Edelmetallpreise sind unterdrückt worden – als eine Angelegenheit eines eng koordinierten “Zentral-Bernanking-Edikts“ von einer Gruppe von lügenden, rücksichtslosen Eliten, denen es gelüstet, sich selbst als „besser und wichtiger als alle von uns“ zu sehen. Diese Eliten haben die Regierungen gefangen und kontrollieren sie. Manchmal unterlaufen ihnen “Ausrutscher“ und sie machen Fehler – aufgrund ihrer Arroganz und Selbstüberschätzung -, und sie vergessen oder achten kaum auf Details wie das Gold / Silber-Preis-Verhältnis bei 49: 1, wenn die Höhe der ausstehenden Derivate für dasselbe eher 8: 1 reflektiert. Was die Tatsache enthüllt, dass Silber wahrscheinlich der  fehl eingeschätzteste Vermögenswert auf dem Planeten ist. Wenn darauf hingewiesen wird, mauert das Establishment, so es das kann, lügt, so es das muss, oder ignoriert solche Kritik überhaupt an sich.

Die Gold / Silber-Ratio [zum Zeitpunkt, da ich dieses schreibe, hat sie sich auf 42:1 verengt] GEHT ZURÜCK, WO SIE HINGEHÖRT – irgendwo rund um 10: 1. Wenn dies geschieht, wird dies nichts anderes als eine Rückkehr zu einem historischen Mittelwert markieren. Beachten Sie, dass es keine Zuordnung der nominellen Preise – in Dollar ausgedrückt – beim Silber gibt. Im Laufe der menschlichen Geschichte sind Fiat-Währungen gekommen und gegangen, ABER für den größten Teil der menschlichen Geschichte wurde wahrer Reichtum in Gold- und Silber-Unzen gemessen. Historische Axiome diktieren, dass sich dies wahrscheinlich wiederholen wird.

Der EINZIGE Grund, warum die Daten zur Gold-Verleihe vom “Zentral-Bernanking-Komplex“ überhaupt versteckt wurden, besteht in dem Grund, dass VERLIEHENES GOLD „per definitionem“ in den Goldmarkt VERKAUFT wurde, um seinen Preis zu unterdrücken.

Das ist es, warum der “Zentral-Bernanking-Komplex“ – im Hinblick auf seine unbegrenzte Macht zum Drucken von scheiternden Fiat-Währungen – über Daten hinsichtlich des Betrags, wie viel er von den Edelmetall-Alternativen in den Markt über den Verleih-Mechanismus VERSCHLEUDERT, um ihren Preis zu unterdrücken, LÜGT und sie verdeckt hält.

Zusätzliche Inhalte der kürzlich erschienenen geheimen Protokolle des G-10-Treffens von 1997 – insbesondere die Äußerungen von Großbritanniens Smeeton, da sie die Leitlinien des Maastricht-Vertrags / die Euro Qualifikation betreffen – gehen einen langen Weg, um einen Großteil des Materials zu bekräftigen, das ich kürzlich unter dem Titel “Fine Italian Dining“ veröffentlichte.

Ob Sie es mögen oder nicht, wir alle befinden uns in dem, was der unverblümte Kommentator Alex Jones so oft als “Info-Krieg bezeichnet. Der Lug und Trug auf Seiten der Offiziellen – über das, was Geld ist – geht tief. Es sind diese Lügen und Täuschungen auf Seiten des globalen Bankensystems – das KEINE Treue zu IRGENDEINER NATION unterhält -, die die Ursache für die meisten der weltweit drängendsten Probleme sind. Die Menschheit muss dies „in den Griff bekommen“ und die Informationen darüber ans Licht bringen.

Nichts davon sollte für irgendeinen von uns eine Überraschung sein. Denken Sie daran, Leute, es war kein anderer als der frühere Vize-Vorsitzende der Federal Reserve Alan Blinder, der – während er im “Nightly Business Report“ im Jahr 1994 auftrat – diese vorausschauenden Worten fallen ließ:

„Die letzte Pflicht eines Zentralbankers ist, der Öffentlichkeit die Wahrheit zu sagen.“

Wissen ist Macht.

Physische Edelmetalle sind wahres Geld.

Wie sehr sind Sie sich dessen bewusst und wie viele Unzen besitzen Sie?

Amen.

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