Da ich die nächsten Tage in Paris und Frankfurt unterwegs bin, um Interviews für eine Filmproduktion durchzuführen, verbleibe ich vorerst hiermit…
Von Lars Schall
heute-nachrichten
heute, da die nachrichten zu jedem erdling reisen
und mit nie gekannter geschwindigkeit die welt umkreisen,
da wir auf norderney wieder unseren urlaub verbringen,
nachdem wir in guadelajara die vögel bereits hörten singen,
da der mensch mehr kann als er beherrscht und versteht,
und die rasende zeit in einen zustand des stillstands übergeht,
da manch einer sich fragt: „wohin mit all den milliarden?“,
während andere zeitgenossen die viel profaneren sorgen plagen,
da wir soviel wissen könnten wie keine generation zuvor,
und doch so bildungsarm sind gleich dem ärmsten tor,
da kleine kinder verschwinden, nur um tot wieder aufzutauchen,
indes sich erwachsene en masse das bisschen verstand wegsaufen,
da wir schädlichsten einfluß auf das klima nehmen,
und uns nach einer deus ex machina sehnen,
da man nicht mehr zu sagen vermag: „die erde wird ewig bestehen“,
sofern sie noch heute kann in atomarem feuer vergehen,
heute lasse ich es bewenden mit dem gedichteschreiben;
vielleicht wird mich das weniger denken zum glück verleiten.