Kurzmitteilungen von Jim Sinclair, Egon von Greyerz und John Mauldin

Angesichts des massiven Preisrückgangs für Gold mag es nicht schaden, ein Wort des Trosts ob “der Tiefe der Verzweiflung in der Goldgemeinde“ von einem der erfahrensten Goldexperten der Welt zu lesen.

Von Lars Schall

Ehe ich auf die kurze Mitteilung von Jim Sinclair zu sprechen komme, möchte ich zunächst auf eine aktuelle Analyse von Egon von Greyerz (Matterhorn Asset MGMT / GoldSwitzerland) hinweisen – “dem einzigen Giganten unter den Zwergen in Zürich“, wie ihn mein Freund Marshall Auerback einmal so treffend charakterisierte.

In einem Interview mit Eric King sagte von Greyerz am gestrigen Tage vis-à-vis der “Papiergold-Illusion“, die derzeit dem Goldpreis zu schaffen macht:

„Das letzte Mal, als ich mit Ihnen gesprochen habe, sagte ich, dass Gold bis auf $1.550 und vielleicht sogar $ 1.420 runtergehen könnte. Aus meiner Sicht wäre das ganz normal in einem sehr dünnen Markt, und ich sagte, dass das wahrscheinlich bis zum Jahresende geschehen würde. (…) Aber das ist alles ein dünner Papiermarkt, wir haben nicht einen einzigen physischen Verkäufer von Gold oder Silber zu diesen Preisen gesehen. Es ist also alles nur Manipulation und Panik in einem Papiermarkt am Ende des Jahres. Natürlich ist es für jeden einfach zu intervenieren, der es möchte, um den Preis nach unten drücken, und sogar noch weiter in einem dünnen Markt. Ich denke also, dies ist das, was passiert, und ich würde mir nicht die geringsten Sorgen machen.“

Siehe hierzu:

http://goldswitzerland.com/index.php/king-world-news-interview-egon-von-greyerz-29-dec-2201/.

Auf GoldSwitzerland ist übrigens heute ein Interview von mir mit John Mauldin erschienen. Auch Mauldin sieht das Ende der Fahnenstange für “Gold als Investment“ noch längstens nicht gekommen – siehe:

http://goldswitzerland.com/index.php/johnmauldin-the-matterhorn-interview-dec-2011-jan-2012/.

Und nun zu Jim Sinclair, der gestern folgendes unter

http://www.jsmineset.com/2011/12/29/the-depth-of-despair-in-the-gold-community/

veröffentlichte:

Die Tiefe der Verzweiflung in der Goldgemeinde (The Depth Of Despair In The Gold Community)

Meine lieben Freunde,
heute war der erste Tag, da wir ein paar gute Dinge im Goldpreis gesehen haben. Es wird sehr interessant sein zu sehen, ob Verkäufer auftauchen werden, wie sie es während der asiatischen Handelsstunden getan haben. Nur weil die Manipulatoren die illiquiden asiatischen Handelsstunden nutzen, um Gold Farbe zu verleihen (to paint gold), gehe man nicht davon aus, dass dies die Nationalität des Verkaufs enthüllt. Der Goldmarkt ist, wie wir alle wissen, auf tagtäglicher Grundlage manipuliert. Finden Sie mal in Wahrheit irgendwo einen Markt, der nicht von einem jungen Bock gemobbt wird, der sich als einen Master of the Universe betrachtet.

Gold kommt von einer eng beieinander liegenden Gruppe von vier sehr wichtigen Unterstützungsbereichen hoch, die den Preis halten werden, von wo der nächste Fortschritt stattfinden wird. Wir haben einen Punkt in Bezug auf die Tiefe der Verzweiflung in der Goldgemeinde erreicht, der nie während der Reaktionen von  1968 bis 1980 erreicht wurde.

Das ist alles, was es ist. Nur eine weitere Reaktion eines Goldpreises, der auf $4.500 zusteuert.

Ich kann mir vorstellen, dass der Goldpreis bei $2.100 reagiert, der Ansturm auf die Badewanne ob ihrer  Rasierklingen wird wieder einsetzen. Gold hat in keinster Weise seine Spitze erreicht. Die Gold-Reaktion pro Tag in Prozentverhältnissen war überhaupt nichts. Wir haben in keiner Weise das Niveau erreicht, das sich „gespannt mit bullisher Glückseligkeit“ (“thrilling with bullish bliss”) nennt, das für ein Hoch üblich ist. Jeder Dollar, den wir gewonnen haben, ist in Blut bezahlt worden. All die Masters of the Universe, die beim Gold short sind, werden zerstört werden müssen, ehe Gold preislich voll da ist. Die Gemeinde, wenn man sie  noch so nennen kann, ist in einer psychotische Episode, die bald zu Ende geht.

Grüße,
Jim.

Ich, der ich den manipulierten Goldmarkt mit Interesse verfolge, ohne persönlich an ihm teilzunehmen, fand dieses tröstliche, beruhigende Wort von Jim Sinclair sehr sympathisch. Darum fragte ich ihn, ob ich es hier an dieser Stelle in deutscher Sprache wiedergeben darf. Ich durfte.

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