Es verdichten sich die Anzeichen, dass die Bank of Japan mit Währungshandelsinterventionen den Yen schwächt und den Euro stärkt. Diese “heimliche Manipulationen, die über Vermittler durchgeführt werden, erleichtern Insiderhandel.“
Von Lars Schall
Mit der Zentralbankenpolitik ist es so eine Sache: nichts genaues weiß man nicht. Selten nur verlassen die staatlichen Notenbanken die Wege der Verheimlichung, und wie Chris Powell von GATA feststellt: “selbst wenn sie die Wahrheit sagen, ist dies weit entfernt von der ganzen Wahrheit.“ Die Wahrheit wäre oftmals, “dass ihre heimliche Manipulationen, die über Vermittler durchgeführt werden, Insiderhandel erleichtern.“
In diesem Zusammenhang macht Powell auf einen kurzen Artikel des US-Ökonomen Warren Mosler aufmerksam, der indirekt zu ähnlichen Schlüsseln kommt, wenn es darum geht, dass Japan die Rettungsaktionen für Europa finanziell garantieren könnte.
So gibt Mosler zu bedenken, dass “vielleicht die Bank of Japan ihren Mitgliedsbanken den Wink gab, Schulden von Euro-Mitgliedern, die in Euro lauten, zu kaufen und das Wechselkursrisiko in ihren Bücher mit der Gewissheit zu halten, dass die Regierungspolitik den Yen schwach halten und den Banken einen Devisengewinn garantieren wird.“
Unlängst hatte Javier E. David vom Wall Street Journal in einem Artikel mit der Überschrift “Japan’s Secret Yen Interventions Could Be Template For Future“ geschrieben, dass die japanische Zentralbank über zwischengeschaltete Geschäftsbanken im Devisenmarkt verdeckt eingreife, um eine Yen-Abwertung herbeizuführen – siehe:
http://online.wsj.com/article/BT-CO-20120207-719675.html.
Demnach habe die japanische Zentralbank “heimlich für einige Tage im November Yen verkauft“, um eine relative Stärke des Yen-Wechselkurses herbeizuführen. Hierzu passt auch, worüber LarsSchall.com am 19. März 2011 berichtete, namentlich dass die New Yorker Fed, die als Agent des US-Finanzministeriums bei Devisengeschäften operiert, im Währungshandel interveniert hatte, um den Yen zu schwächen – siehe:
http://www.larsschall.com/2011/03/19/ny-fed-greift-im-devisenmarkt-ein/.
Mosler schreibt, dass der verdeckte Aufkauf von Euro-Schuldentiteln bei vorherigem Verkauf von Yen die japanische Währung gegenüber dem Euro geschwächt habe – siehe:
In einer 24-seitigen Broschüre aus dem Jahre 2008 bot die im schweizerischen Basel ansässige Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, die teils in Privatbesitz befindliche “Zentralbank der Zentralbanken“, übrigens auf Seite 17 besondere Dienste an: „Gold & Forex Services – Interventions“ – siehe:
http://www.gata.org/files/BISAdvertisesGoldInterventions.pdf.