Am vergangenen Mittwoch brachen die Gold- und Silberpreise massiv ein. Als Ergänzung zu den Kommentaren über den erheblichen Preisrückgang, die ich vorgestern veröffentlichte, folgen nunmehr einige weitere Beobachtungen, die von GATAs Chris Powell zusammengetragen und von mir ins Deutsche übersetzt wurden.
Von Chris Powell und Lars Schall
Am vergangenen Mittwoch brachen die Gold- und Silberpreise massiv ein. Als Ergänzung zu den Kommentaren über den erheblichen Preisrückgang, die ich vorgestern hier veröffentlichte:
http://www.larsschall.com/2012/02/29/ein-neuerlicher-goldmarkteingriff/,
folgen nunmehr ein paar weitere Beobachtungen, die von GATAs Chris Powell zusammengetragen und von mir ins Deutsche übersetzt wurden.
Zunächst ist da diese CIBC-Bemerkung im GoldAlert unter:
http://www.goldalert.com/2012/02/large-seller-in-the-market-as-comex-gol…
Darin hieß es:
„Es sieht nach einem großen Verkäufer von Gold im Markt aus, da 10.000 Kontrakte gehandelt wurden, die den Preis um $ 40 pro Unze nach unten brachten und 1 Million Unzen verkauften Golds darstellten. Rund 200.000 Verträge werden pro Tag gehandelt, aber es ist ungewöhnlich, einen solch großen einzelnen Handel zu sehen. Auch aufgrund von Vertragsabläufen ist dies nicht gewöhnlich. Bernanke ist auch keine wirkliche Hilfe. Aber wir haben keine ähnlichen Transaktionen nach diesem großen Handel gesehen, also wird sich der Preisverfall hoffentlich setzen. Kurz nach der 10.000er Order, die nah an 11.000 Verträgen war, sieht es nach einem einzelnen Verkäufer da draußen aus. Er verkaufte 1.8 Millionen Unzen Gold am Tag. Riecht wie ein Liquiditätsengpass.“
Diese Art von Verkauf erweckt sicherlich den Eindruck von jemandem mit enorm tiefen Taschen, der sehr bemüht ist, den Preis zu senken, während ein Kongress-Ausschuss die Aussage des weltweit führenden Zentralbankers, US-Notenbankchef Ben Bernanke, entgegennahm, der, vielleicht nicht ganz zufällig, auch enorm tiefe Taschen hat.
Nach Jean-Marie Eveillard erzählte ein weiterer Goldfondsmanager, Gabellis Caesar Bryan, gestern King World News, dass das Gold-Bombardement durch einen Not-for-Profit-Verkäufer erfolgte. Dies sei die seltsame Art von Verkauf, die an strategisch wichtigen Momenten im Markt erscheine, und er beginne sich zu fragen, ob dies etwas mit Interventionen von Zentralbanken zu tun habe.
Willkommen auf dem Planeten Erde, Herr Bryan!
Der GATA-Vorsitzende Bill Murphy, ein ehemaliger Futures-Trader, bemerkte diese Not-for-Profit-Gold-Verkäufe an strategisch wichtigen Preis-Punkten im Jahr 1998, als er seine Internetseite mit Finanzmarktkommentaren, LeMetropoleCafe.com, startete. Murphys häufige Beobachtungen über diese Art von Verkauf führte zur Bildung von GATA im Januar 1999, und GATA hat darüber seither 13 Jahre lang geschimpft.
Während Mainstream-Finanznachrichten-Organisationen zurückhaltend bei der Veröffentlichung von GATAs Arbeit und der massiven offiziellen Dokumentation waren, die wir zusammenstellten, hatte GATA dennoch genug Publicity, so dass unsere Arbeit zumindest in den Gold- und Minen-Sektoren der Wirtschaft bekannt geworden ist. Wenn die gestrige Markt-Aktion die Neugierde von Bryan genug weckte, könnte er gut daran tun, die Dokumentations-Datei von GATA zu überprüfen:
http://www.gata.org/taxonomy/term/21,
und sei es auch nur im Rahmen seiner Treuepflicht gegenüber seinen Investoren.
Es ist nicht so, dass wir undankbar wären, dass in den Köpfen dieser Jungs 10-Watt-Glühbirnen aufgehen, aber ihre verspäteten Kommentare zeigen, dass das größte Hindernis für den Erfolg der Gold-Sache – die Sache für freie und transparente Märkte und begrenzte, verantwortliche Regierungen – nicht wirklich die westlichen Zentralbanken sind, sondern die Unwissenheit, Dummheit und Feigheit der Minen- und Finanzhäuser. Wenn die Zentralbanken den Goldmarkt allzeit manipulieren können, ohne dass sich ihre Opfer beschweren, werden sie damit natürlich weitermachen.
Das Interview mit Bryan ist auf King World News hier gepostet:
http://kingworldnews.com/kingworldnews/KWN_DailyWeb/Entries/2012/3/1_Cae…
In seinem Gold-Marktkommentar schließt sich Ross Norman, der Inhaber der Londoner Bullion-Maklerfirma Sharps Pixley Ltd und Gründer von TheBullionDesk.com, denjenigen an, die den Gold-Niederschlag einer einzigen Quelle zuschreiben, die „auf Wirkung aus“ war. Norman schreibt:
„Ein berichteter 31-Tonnen-Verkauf an der Chicago Mercantile Exchange rockte Gold, dessen Preis von einem Hoch bei $ 1.790 in den Londoner Handelsstunden auf $ 1.703 $ während des New Yorker Handels zusammenbrach, gefolgt von einem weiteren Tiefpunkt bei $ 1.687 im elektronischen Handel …. Normalerweise, wenn ein Verkäufer den besten Preis für sein Metall bekommen wollte, würde er den Verkauf im Laufe der Zeit mit Finesse betreiben, nach Liquidität jagen (d. h. nach Menschen suchen, die die andere Seite seiner Verkaufsorder sind) und dadurch sicherstellen, dass er den bestmöglichen Profit macht. Dieser Verkäufer war einfach eindeutig auf Wirkung aus.“
Normans Kommentar ist unter der Überschrift „Gold Fall Creates a Fantastic Window of Opportunity for Potential Buyers“ („Der Fall von Gold schafft eine phantastische Gelegenheit für potenzielle Käufer“) auf der Sharps Pixley Internetseite hier gepostet:
http://www.sharpspixley.com/comment/gold-fall-creates-a-fantastic-window…
Zuletzt sei noch auf die Kommentare von Kevin Michael Grace auf Resource Clips und J.S. Kim von SmartKnowledgeU auf seinem Blog The Underground Investor hingewiesen. Der Kommentar von Grace trägt die Überschrift „Auguries — The Great and Powerful Oz“:
http://resourceclips.com/2012/03/01/auguries-%e2%80%94-the-great-and-pow…
Der Kommentar von Kim ist mit „SmartKnowledgeU Discusses Gold and Silver Manipulation on the Keiser Report“ betitelt:
http://www.theundergroundinvestor.com/2012/03/smartknowledgeu-discusses-…
Das Interview, das J.S. Kim Max Keiser gab, wurde übrigens am 27. Februar aufgezeichnet. Die Vorhersage, dass die Short-Positionierten sich nicht überrennen lassen würden, fand somit zwei Tage vor dem Preissturz von Gold um $87 pro Unze und von Silber um $2.20 pro Unze am 29. February 2012 statt.