Ein Gedicht.
Von Lars Schall
FREEDOM & ENTERPRISE
Sätze aus der Sicht eines Beifahrers
“Take me out tonight.“
– The Smiths, There is a light that never goes out –
***
Worauf wartest du noch?
Steig ein,
lass uns fort von hier,
zünde den Motor,
komm!
Ich hoffe sosehr, dann verzehrt uns die Nacht.
Missachte die Ampeln,
sie steh’n immer auf Rot.
Fahr einfach weiter,
du weißt,
wir haben nichts mehr zu verlier’n.
Und im Rückspiegel die große Stadt?
Sie wird kleiner,
Streifen um Streifen,
schon sieht man sie kaum,
während es mit uns vorangeht,
wohin die Scheinwerfer reichen:
Alles ist gut,
blicke nicht zurück,
ich hoffe sosehr, dann verzehrt uns die Nacht.
Im Radio spielen sie ein Lied,
„… é a promessa de vida no teu coração…“,
und deine Augen seh’n:
Hier war’n wir noch nie, wir sind von allem soweit weg.
Am Horizont leuchten Blitze,
Wolken brechen,
und Donner grollt auf uns hinab.
Vielleicht sind wir selber Naturgewalten.
Es gibt keine Ampeln mehr,
nur
die Straße und das eine Ziel:
Unser Leben,
eine Reise in Perpetuum.
Endlich verzehr uns die Nacht.