Dass die CFTC die Beschwerden über die Manipulation des Silbermarkts zurückwies, hat womöglich weniger damit zu tun, dass es keine Hinweise auf eine Manipulation gibt, sondern vielleicht eher damit, für wen und mit wem der Hauptverdächtige JPMorgan Chase eigentlich tätig ist. Wenn derjenige nämlich das Recht zur Manipulation hat, wie könnte er dann je angeklagt werden?
Von Chris Powell, Übersetzung Lars Schall
Der nachfolgende Artikel erschien im englischen Original am 25. September auf der Website des Gold Anti-Trust Action Committee hier. Die Übersetzung ins Deutsche für LarsSchall.com wurde von Chris Powell persönlich und ausdrücklich genehmigt.
CFTC kann Marktmanipulation nicht stoppen, wenn die US-Regierung sie per Gesetz unternimmt
von Chris Powell
Die heutige Zurückweisung durch die US Commodity Futures Trading Commission von Beschwerden über die Manipulation des Silbermarkts lässt viel Raum für ein Fazit, welches gegenteilig von dem ist, das Nachrichten-Berichte publizieren werden – dass es keine Hinweise auf eine Manipulation gibt.
In der Tat, während GATA dankbar gegenüber der CFTC für die Anhörung ist, die die Behörde zu dem Thema am 25. März 2010 abhielt – siehe hier -, und besonders dankbar gegenüber CFTC-Kommissionsmitglied Bart Chilton dafür ist, dass er GATAs Teilnahme an der mündlichen Verhandlung arrangierte, hat GATA stets davor gewarnt, dass die Aufsicht der CFTC über die Märkte der monetären Metalle wahrscheinlich durch die Ermächtigung übertrumpft wird, die dem US-Finanzministerium durch das Bundesgesetz zum Manipulieren aller Märkte gegeben ist, und zwar um dies sogar heimlich zu tun.
Wenn die US-Regierung Zwischenhändler wie Investment- und Bullion-Banken benutzt, um die Märkte für die monetären Metalle zu manipulieren, so dürften diese Mittler vermutlich von den gewöhnlichen Marktregeln befreit sein. Und natürlich hat der Hauptverdächtige der Silbermarkt-Manipulation, JPMorganChase & Co., lange gesagt, dass er die monetären Metalle nicht für sich handeln würde, sondern nur für „Kunden“, und die US-Regierung ist seit langem der Klient der Bank in verschiedenen Märkten an jedem Tag gewesen; die Bank ist ein Primary Dealer in US-Staatsanleihen.
GATAs Anwälte nahmen von der Autorität der Regierung zur Marktmanipulation alsbald Notiz, nachdem unsere Organisation im Januar 1999 offiziell gegründet worden war. Die Autorität wurde im Gold Reserve Act von 1934 gegeben, der den Exchange Stabilization Fund innerhalb des Finanzministeriums etablierte. Wie das Ministerium auf seiner Internetseite festhält – siehe hier -, besagt das Gesetz: „Im Einklang mit den Verpflichtungen der Regierung im Internationalen Währungsfonds bezogen auf geordnete Geldwechsel-Arrangements und einem geordneten Wechselkurs-System kann der Minister … mit Zustimmung des Präsidenten in Gold, Devisen und anderen Instrumenten von Kredit- und Wertpapieren handeln.“
Diese Autorität deckt einfach alles Finanzielle auf dem Planeten ab, und da der US-Dollar die internationale Leitwährung ist, ist diese Autorität im Wesentlichen eine Erklärung des wirtschaftlichen Kriegs gegen jedes andere Land.
Zwei Jahre später stieß GATA abermals auf den Exchange Stabilization Fund. Es geschah am 5. November 2001, während einer Anhörung im US-Bezirksgericht von Boston in der Anti-Trust-Klage, die vom GATA-Berater Reginald Howe gegen die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, das Finanzministerium, die Federal Reserve und ihre Investmentbanken-Agenten eingebracht worden war, ein Rechtsstreit über die Manipulation des Goldmarkts – siehe hier.
Ihr Sekretär / Schatzmeister nahm an der mündlichen Verhandlung teil und berichtete darüber in der gleichen Nacht – siehe hier.
Aus diesem Bericht: „Einer der Anwälte für die Regierung behauptete, dass die Regierung nach den Gesetzen zur Gründung des Federal Reserve Boards und des Exchange Stabilization Funds des US-Finanzministeriums das Recht habe, um in Gold in einer Weise zu handeln, die den Goldpreis beeinflusst. Das heißt, er schien im Namen der Regierung zu behaupten, dass es rechtens sei, worüber sich die Klage beschwert, ohne tatsächlich zuzugeben, dass dies geschähe.“
Der Richter in der Howe-Klage hatte nie den Gold Reserve Act und die Autorität des Exchange Stabilization Funds zu interpretieren; er wies die Klage aufgrund einer gerichtlichen Begründung zurück. Dennoch war die Klage wertvoll ob der Veröffentlichung der Marktmanipulation und der Behauptung der Regierung, rechtliche Grundlagen zur Manipulation von Märkten zu haben.
Wie immer besteht das Problem darin, die Mainstream-Finanzmedien und Führungskräfte der Minenunternehmen dahin zu bekommen, die Hinweise und Mechanismen der Marktmanipulation zu untersuchen, was die Voraussetzung dafür wäre, etwas dagegen zu tun. Per E-Mail wird Ihr Sekretär / Schatzmeister heute wieder an verschiedene Finanzjournalisten appellieren, hier ein wenig Nachforschung zu betreiben. Außerdem werde ich die Aufmerksamkeit auf die Hinweise und Mechanismen im nächsten Monat bei Präsentationen in Asien, Australien und Neuseeland lenken.
In Hinblick auf die Bestimmungen des Gold Reserve Acts ist die heutige Zurückweisung durch die CFTC vollständig im Einklang mit der Manipulation der monetären Metalle als legaler Politik der US-Regierung.
Chris Powell, Secretary / Treasurer
Gold Anti -Trust Action Committee Inc.