Ein vertrauliches Memorandum des US-Außenministeriums aus dem Jahre 1974 ist ausfindig gemacht worden, welches das Ziel der US-Regierung, Gold zu demonetarisieren und dessen Preis nach unten zu drücken, en detail beschreibt. Interessant daran: wenn es nach den Verlautbarungen des US-Außenministeriums geht, dürfte dieses Memorandum schlichterdings gar nicht existieren.
Von Chris Powell, Übersetzung Lars Schall
Der nachfolgende Artikel erschien im englischen Original heute auf der Website des Gold Anti-Trust Action Committee (GATA) – siehe hier. Die Übersetzung ins Deutsche für LarsSchall.com wurde von Chris Powell persönlich und ausdrücklich genehmigt.
Der Gold-Forscher Koos Jansen hat ein weiteres vertrauliches Memorandum der US-Regierung ausgegraben, welches im Detail das Regierungsziel der Demonetarisierung des Golds und der Drückung seines Preises beschreibt.
Das Memorandum, das vom 6. März 1974 datiert, wurde von Sidney Weintraub, dem stellvertretenden Staatssekretär des US-Außenministeriums für internationale Finanzen und Entwicklung, an Paul Volcker geschrieben, dem Staatssekretär des Finanzministeriums für Währungsfragen und zukünftigen Vorsitzenden des Vorstands der Federal Reserve, der im vergangenen Jahr zumindest die Integrität hatte, als er vom Finanzjournalisten Lars Schall in die Enge getrieben wurde, das Interesse der Regierung an der Manipulation des Goldpreises öffentlich zuzugeben – siehe hier.
Volcker hatte bereits 2004 in seinen Memoiren geschrieben, dass er im Jahre 1973 als Beamter des US-Finanzministeriums eine Goldpreisdrückung befürwortete – siehe hier und hier.
Der Großteil des von Jansen gefundenen Memorandums ist eine Studie des Außenministeriums, die für Außenminister Henry Kissinger über die Möglichkeiten „zur Förderung und Erleichterung der späteren Demonetarisierung des Goldes“ durch Verhandlungen mit anderen Ländern, insbesondere in Europa, und durch internationale Abkommen, vorbereitet wurde.
Das Memorandum ist auf Jansens Internetseite hier veröffentlicht.
Es gibt einen guten Kommentar dazu hier auf der Zero Hedge-Internetseite.
Natürlich sind viele der US-Regierungsdokumente aus den 1970er Jahren und davor, die ein Interesse an der Kontrolle oder Unterdrückung des Goldpreises ausdrückten, in den vergangenen Jahren von GATA, Zero Hedge und anderen publiziert worden. Daher ist womöglich interessanter, dass GATA im Mai 2012 beim Außenministerium der USA Zugang zu all seinen Aufzeichnungen forderte, die „mit … Verträgen, internationalen Abkommen, Exekutiv-Vereinbarungen, Protokollen, Konventionen oder anderen ähnlichen Vereinbarungen in Bezug auf Gold zu tun haben“ – siehe hier -, worauf das Außenministerium in seiner offiziellen Antwort im Mai diesen Jahres den Antrag mit der Begründung abwies, dass es keine solche Aufzeichnungen finden konnte – siehe hier -, obwohl, wie Jansen berichtet, das Memorandum auf der eigenen Historiker-Internetseite des Außenministeriums gefunden werden kann.
GATA erhielt die gleiche nicht plausible Antwort, als es die Federal Reserve 2009 bezüglich des Zugriffs auf ihre Gold-Dokumente verklagte. Die Fed behauptete, dass sie viele von solchen Aufzeichnungen einfach nicht finden konnte und bekannte, dass sie nicht einmal in der Lage war, selbst solche mit Gold verknüpften Dokumente zu finden, die GATA auf der eigenen Internetseite der Fed gefunden hatte.
Das heißt, wenn es um etwas Wichtiges geht, bei dem Gold beteiligt ist, lügt die US-Regierung schlichtweg. Denn Gold ist nicht bloß das geheime Wissen des Finanz-Universums; es ist die ultimative Macht in der Welt, der Mechanismus der Kontrolle über die Weltwirtschaft und der Bewertung allen Kapitals, aller Arbeit, Waren und Dienstleistungen. Die US-Regierung würde eher die Disposition ihrer Atomwaffen-Systeme offenbaren, als die Disposition ihres Golds und ihre heimlichen Eingriffe in den Goldmarkt.
Chris Powell, Secretary / Treasurer
Gold Anti-Trust Action Committee Inc.