Die Woche im Rückspiegel betrachtet

Jede Woche am Sonntag stelle ich eine Auslese der zehn bemerkenswertesten Geschichten und Veröffentlichungen vor, auf die ich bei meinen Streifzügen durch die Tiefen und Weiten des weltumspannenden Informationsnetzes gestoßen bin.

Von Lars Schall

Geneigte Leserin, geneigter Leser,

ich heiße Sie herzlich willkommen zu Die Woche im Rückspiegel betrachtet. Mit diesem Format möchte ich Ihnen immer wieder des Sonntags im Schnelldurchlauf zehn bemerkenswerte Geschichten und Veröffentlichungen präsentieren, über die ich im Laufe der jeweils vorangegangenen sieben Tage via wilder Internet-Klickerei stolperte.

Aufgrund zeitlicher Einschränkungen vermag ich die Links dieses Mal nicht so ausführlich vorzustellen, wie ich das eigentlich gerne tun würde. Ich bitte das zu entschuldigen.

Und damit ohne weiteren Aufhebens zu den…

TOP 10-LINKS DER WOCHE

Auf Platz 10 bringen wir ein Interview aus dem letzten Jahr ins neue hinüber, und zwar geht’s um Albert Camus, der letzten November hundert Jahre alt geworden wäre. Unsereiner hat hier in der Schreibstube ein paar Werke des bedeutendsten Fußballtorhüters der Literatur- und Philosophiegeschichte (aktiv gewesen bei Racing Universitaire d’Alger) herumfliegen und kann derhalben mit den Ausführungen von Martin Meyer, dem Chef des Feuilleton der NZZ, durchaus was anfangen.

Das Interview unter der Überschrift “Camus ist eine karge Kammer“ finden Sie hier.

Auf Platz 9 tauchen wir sodann in die faszinierenden Bildwelten von Tadanori Yokoo und Augustin Lesage ein – und zwar hier und hier.

Auf Platz 8 steht eine englische Filmdokumentation von Richard Bilton, die der Frage nachgeht, wer die besten Arbeitsplätze bekommt, die es zu vergeben gibt, und er kommt zu einem – nicht wirklich verblüffenden – Befund: dass die besten Arbeitsverhältnisse von einem immer kleineren Genpool der privilegierten, gut vernetzten Familien an sich gerissen werden. Im Umkehrschluss wird die Durchlässigkeit von unten nach oben stetig geringer.

Auf den Film “Who Gets the Best Jobs“ treffen Sie bei Interesse hier.

Auf Platz 7 geht’s in die US of A, und von dort im Grunde ab in den Weltraum. Gesetzt jedenfalls, Sie hätten Interesse daran, mal die Gravität auf Erden zu verlassen, dann gäbe es im Land der begrenzter werdenden Möglichkeiten acht Orte, an denen Weltraumflughäfen entwickelt werden.

Darüber vermögen Sie sich hier kundig zu machen.

Die VR China scheint sich unterdessen auf dem Mond einquartieren zu wollen, um dort eine Art “Todesstern“ zu etablieren, der “hypothetisch als militärische Kampfstation verwendet werden könnte, und ballistische Raketen könnten gegen jedes militärische Ziel auf der Erde gestartet werden.“

Glauben Sie nicht? Müssen Sie auch nicht. Sie können aber mal hier vorbeischauen.

Und hier gäbe es für Sie dann noch weitere Space-News von Dr. Joseph P. Farrell vorgetragen.

Auf Platz 6 folgt ein Vortrag des Historikers Josef Foschepoth, den er auf dem kürzlichen CCC-Kongress hielt, um die deutsche Dimension der NSA-Abhöraffäre in einen geschichtlichen Kontext zu setzen.

Die Präsentation “Die Bundesrepublik – das am meisten überwachte Land Europas“, der jahrelange Forschungsarbeiten zugrunde liegen, vermögen Sie hier aufzuspüren.

Auf Platz 5 zeigen zwei nüchtern-kritische Zeitgenossen auf, dass man nicht schlecht beraten ist, die Edward Snowden / Glenn Greenwald-Festivitäten mit Vorsicht zu genießen (allzu sehr und allzu viel süßes Naschzeug verdirbt den Magen). Sibel Edmonds, die von der American Civil Liberties Union in Sachen 9/11 als „the most gagged person in the history of the United States“ bezeichnet wurde, weist jedenfalls auf gewisse Interessenskonflikte hin, denen Sie sich hier und hier widmen können.

Kevin Ryan tut’s Frau Edmonds gleich – und zwar im Englischen hier, und im Deutschen hier.

Diese Zweifel, ob berechtigt oder nicht, werden Sie sowohl in den Mainstream-Medien, als auch in den meisten (Pseudo-)Alternativ-Medien wohl kaum artikuliert finden, und da können Sie ja mal einen Moment der Zen-Meditation darauf verwenden, warum das wohl so ist – nachdenken ist ja erlaubt…

Auf Platz 4 können Sie sich hier und hier schlau machen, was der Internationale Währungsfonds im Schilde führt, so es um den Schuldenabbau in den entwickelten Ländern geht. Eventuell wird es Sie persönlich betreffen.

Auf Platz 3 sehen wir die Nachricht, dass John Fortune in die Ewigen Jagdgründe übergegangen ist (siehe hier). Nun muss Ihnen der Name John Fortune nicht unbedingt etwas sagen; ich selbst lernte die Arbeit des lustigen Mannes auch erst vor fünf Jahren per Zufall kennen. Dann aber schaute ich mir ganz gebannt die Interview-Sketche an, die er mit seinem Partner John Bird fürs englische TV produzierte.

Aus dem Fundus aus der Kategorie “The Last Laughter“ gibt es zwei Interviews, in denen sich Fortune bei Bird (als Investmentbanker George Parr) über Gründe für das Bankendesaster 2007/08 erkundete – und zwar hier und hier.

Auf Platz 2 hat der Vize-Finanzminister Chinas, Wang Baoan, offenbar kürzlich in der Öffentlichkeit in seine Glaskugel geschaut. Was er sah? “(D)ass das bisherige Wirtschaftssystem“ seines Landes “nicht mehr zu retten und das politische System bereits das Haupthindernis kontinuierlicher Entwicklung sei.“

Hier können Sie mit in die Glaskugel schauen.

Und auf Platz 1 gibt es ein Video aus der Weihnachtszeit, das Ihnen zeigt, was Déjà vu-Journalismus genannt werden könnte. Conan O’Brien findet den Vorgang “beängstigend“, wird der Maschine aber gewiss – da sind wir uns sicher – noch ein paar Jährchen erhalten bleiben.

Das Glanzstück “A Christmas Present Or Two Or Ten” finden Sie hier.

Zuletzt noch das Musikstück der Woche: DE LA SOUL – Transmitting Live From Mars.

Qu’est-ce qu’il y a a manger?
Qu’est-ce qu’il y a?

In dem Sinne, ganz der Ihre,
Lars Schall.

Both comments and pings are currently closed.

Comments are closed.

Subscribe to RSS Feed Lars Schall auf Twitter folgen

Bei weiterer Nutzung dieser Webseite, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen