Die Woche im Rückspiegel betrachtet

Jede Woche am Sonntag stelle ich eine Auslese der zehn bemerkenswertesten Geschichten und Veröffentlichungen vor, auf die ich bei meinen Streifzügen durch die Tiefen und Weiten des weltumspannenden Informationsnetzes gestoßen bin.

Von Lars Schall

Geneigte Leserin, geneigter Leser,

willkommen bei Die Woche im Rückspiegel betrachtet. Mit diesem Format möchte ich Ihnen immer wieder des Sonntags im Schnelldurchlauf zehn bemerkenswerte Geschichten und Veröffentlichungen präsentieren, über die ich im Laufe der jeweils vorangegangenen sieben Tage via wilder Internet-Klickerei stolperte.

Und damit ohne weiteren Aufhebens zu den…

TOP 10-LINKS DER WOCHE

Auf Platz 10 sagen wir: “There goes the neighborhood…“ – denn im heruntergekommenen Detroit sind sie soweit heruntergekommen, dass daselbst nunmehr eine bronzene Baphomet-Statue vom ansässigen Satanischen Tempel enthüllt wurde. Unterstützer riefen: “Heil Satan!“

Naja, jeder Jeck ist anders – und hier können Sie ein wenig über die satanischen Jecken von Detroit erfahren.

Auf Platz 9 tritt ein Jeck mit Vier-Sterne-Deko an der Uniform auf: der pensionierte US-General Wesley Clark empfiehlt seinem Land und dem Westen generell die Einrichtung von Konzentrationslagern – hat man jedenfalls hier so den Eindruck.

Auf Platz 8 weise ich auf einen Artikel hin, an dem sich ablesen lässt, dass der mittlerweile in trockene Tücher befindliche Iran-Deal des Westens dazu führen wird, dass der Energieexporteur Iran dem Energieexporteur Russland den Energiemarkt in Europa streitig macht – siehe hier.

Im Sinne des Energieexportthemas ergibt auch ein Besuch auf der US-Website “National Journal“ Sinn, da es dort heißt “Momentum Builds to Lift Oil-Export Ban – Senate Energy Committee sends bill to reverse the export ban to the floor” – wie Sie wiederum hier sehen.

Auf Platz 7 geht’s viermal um Gold, und zwar mit:

Speculators smash gold as dollar squeeze tightens”;

Medien und Gold: Eine wunderbare Auftragsarbeit“;

Russia Can’t Help Being a Gold Bug”;

und:

Die Argumente der Goldhasser – und was gegen sie spricht“.

Auf Platz 6 gibt es eine geballte Informationsladung zum griechischen “Plan B“ auf die Augen – und zwar hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.

Auf Platz 5 lesen wir dann: “Das Verfahren in dem das transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) verhandelt wird, genügt rechtsstaatlichen Anforderungen nicht und müsste von demokratisch gewählten Parlamenten – ungeachtet seines Inhalts – allein aus diesem Grund abgelehnt werden. Das habe ich vor einigen Monaten bereits ausführlich erläutert.

Ganz offenbar bleibt es weiterhin, nachdem die Intransparenz der Verhandlungen immer wieder kritisiert worden ist, dabei, dass die Parlamente der beteiligten Staaten, keinen Einblick in die Verhandlungsunterlagen erhalten. Hierfür schieben sich aktuell die US-Botschaft in Berlin und die Bundesregierung gegenseitig die Verantwortung zu, wie die SZ berichtet. Die US-Botschaft teilte mit, sie hätte einen Leseraum in der Botschaft eingerichtet, in der die aktuellen Dokumente eingesehen werden könnten. Wer von deutscher Seite aus Zugang zu diesen Dokumenten erhält, würde das Bundeswirtschaftsministerium entscheiden und auf deren Liste stünden keine Abgeordneten. Demgegenüber teilte Staatssekretärin Brigitte Zypries mit, dass sich die Vereinbarung über die Einrichtung von Leseräumen „lediglich auf Regierungsvertreter“ bezogen habe und deshalb keine Parlamentarier auf der Liste stehen.

Es bleibt also dabei, dass noch nicht einmal die gewählten Abgeordneten rechtzeitig und im Vorfeld umfassenden Einblick in die Verhandlungsdokumente erhalten, obwohl sie am Ende einem Abkommen zustimmen sollen, das rechtsverbindlich ist und national deshalb auch wie ein Gesetz wirkt.“

Mehr dazu hier.

Auf Platz 4 vermögen Sie sich darüber schlau zu machen, wie das US-Militär auf hohem Niveau das Militär der VR China trainiert, gleichwohl beide Seiten zunehmend in Konflikt miteinander geraten, und das vermag hier zu geschehen.

Auf Platz 3 geht’s auf eine schlaumachende U-Bootfahrt. Stechen Sie in hohe Wissens-See, indem Sie folgende drei Koordinaten verbinden:

The Hunt for Red October“;

In feindlichen Tiefen – der geheime U-Boot Krieg der Supermächte“;

und:

Täuschung –  die Methode Reagan„.

Danach sind Sie für das Auftauchen künftiger U-Boot-Geschichten bestens gewappnet…

Auf Platz 2 sollten Sie womöglich mal schauen, wie das Ölgeschäft funktioniert, soweit es den “Islamischen Staat“ betrifft – ist ziemlich interessant, wie Sie zuerst hier sehen, “UK, US turn blind eye to Islamic State oil sales”, und dann hier, „Western Official Confirms Turkey-ISIL Secret Oil Business

Apropos Türkei. Da las ich diese Tage auch einen bemerkenswerten Artikel, nämlich “The Sultanate of Kitsch: Islamic Revival, Ottoman Nostalgia and the Gezi Park Protests“, der hier aufploppt.

Und auf Platz 1 rangieren diese Woche zwei wichtige Veröffentlichungen zur NSA, die Sie sich zu Gemüte führen sollten, wenn es Ihre Englischkenntnisse hergeben.

Bei Bill Blunden wird erst einmal auf “Alternet“ ein gründlicher Blick auf die Wirtschaftsspionageaktivitäten der NSA geworfen; diese sei ein Diener privatwirtschaftlicher Interessen: “How the NSA Is a Servant of Corporate Power”.

Bei Bill Blunden wird danach auf “Counterpunch“ ein gründlicher Blick auf das geworfen, was die NSA in Sachen 9/11 zu vertuschen hat: “The NSA’s 9/11 Cover-Up: General Hayden Told a Lie, and It’s a Whopper“.

Zuletzt noch das Musikstück der Woche: KILLING JOKE – Love Like Blood.

We must play our lives like soldiers in the field

The life is short, I’m running faster all the time

Strength and beauty destined to decay

So cut the rose in full bloom…

In dem Sinne, ganz der Ihre,

Lars Schall.

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