Die Woche im Rückspiegel betrachtet

Jede Woche am Sonntag stelle ich eine Auslese der zehn bemerkenswertesten Geschichten und Veröffentlichungen vor, auf die ich bei meinen Streifzügen durch die Tiefen und Weiten des weltumspannenden Informationsnetzes gestoßen bin.

Von Lars Schall

Geneigte Leserin, geneigter Leser,

willkommen bei Die Woche im Rückspiegel betrachtet. Mit diesem Format möchte ich Ihnen immer wieder des Sonntags im Schnelldurchlauf zehn bemerkenswerte Geschichten und Veröffentlichungen präsentieren, über die ich im Laufe der jeweils vorangegangenen sieben Tage via wilder Internet-Klickerei stolperte.

Und damit ohne weiteren Aufhebens zu den…

TOP 10-LINKS DER WOCHE

Auf Platz 10 geht Zen-Komiker Jon Stewart also in den “Daily Show“-Ruhestand – und hier und hier lässt sich ein wenig erahnen, warum das aus Zen-Sicht zwar wohlverdient, aber dennoch bedauerlich ist. (Als ich in den USA lebte, habe ich Jon Stewart unter der Woche in der Tat praktisch daily im Kabel-TV geschaut.)

Auf Platz 9 äußert sich Bundesrichter Dieter Deiseroth über das Vorgehen des nach Hause geschickten Generalbundesanwalts Range: “Ermittlungen gegen Netzpolitik.org dienen objektiv der Einschüchterung von Journalisten und Informanten“, sagt er – und hier sagt er noch mehr.

In Sachen Computertechnologie sollten Sie diesen Artikel hier lesen, “U.S. researchers show computers can be hijacked to send data as sound waves“.

Außerdem kommt so ‘ne Art Bumerang daher, auf den man jahrelang wartete:

“Die Snowden-Dokumente offenbaren Hinweise auf das Echelon-Programm. Für Duncan Campbell, der es einst u.a. in Telepolis enthüllte, ein Triumph.“

Das sollten Sie sich hier nicht entgehen lassen.

Auf Platz 8 weise ich auf eine Neuerscheinung im Westend Verlag hin, nämlich “Der Kick des Geldes oder wie unser Fußball verkauft wird“, geschrieben von “Spiegelfechter“ Jens Berger.

Hier mehr dazu.

(Jens und meine Wenigkeit telefonierten diese Woche – wir werden zusehen, dass wir in den nächsten Wochen ein Interview zu seinem Buch hinbekommen. Stay tuned…)

Wenn Sie mal wahre Fußballfans sehen wollen, und das sind die Ultras von Besiktas Istanbul, so kann das hier bzw. hier geschehen. Das ist, was verloren geht…

Auf Platz 7 ist’s ja so: Einen deutschen Diplomaten mit Rückgrat zu treffen, ist eine der leichtesten Übungen auf Erden nicht. Insofern erfreuen Sie sich hier an einem solch seltenen Exemplar in Sachen Iran-Deal: “German ally calls rejection of Iran deal a ‘catastrophe’“.

Ferner wäre auf diesem Platz ins Auge zu fassen:

Which U.S. Senators Want War on Iran”;

Iran-Deal: Petro-Geopolitik gegen Russland?“;

und:

Saudi Arabia to raise $27bn in bonds, trying not to sink with oil – media”.

Auf Platz 6 räumt der ehemalige Executive Director der CIA, Buzzy Krongard, gegenüber BBC ein, dass die US-Geheimdienstbehörde Folter an Verdächtigen ausübte – siehe hier.

Auf Platz 5 las ich bei meinem Freund Jim Sinclair, dass der VR China nicht erlaubt wird, mit ihrem Yuan in die SDR-Währungsriege des IWF aufzusteigen. Hier macht sich Jim ein paar Gedanken dazu.

Auf Platz 4 erklärt Bernard Lietaer, “warum er es bedauert, dass Griechenland nicht über eine dritte Alternative abstimmen durfte: eine Parallelwährung.“

Das tut der renommierte Währungsexperte hier.

Der “Griechenland-Blog“ wartet mit folgendem auf: “Griechenland: Warum die Deutschen nicht unsere Freunde sind. Die abstrafende Gesinnung gegenüber Griechenland ist zu einem Synonym der Politik im Land Merkels geworden und der moderne deutsche Antihellenismus ist ein weder zufälliges noch opportunistisches Phänomen.“

Weiter geht’s hier.

Zu Griechenland könnte Sie auch das noch hier interessieren, “Country Debt Enablers and the Greek Conundrum“, geschrieben von Lew Spellman.

Auf Platz 3 heißt’s: “Demokratie statt Rühe!“, und: “Der Bericht der Rühe-Kommission als Startschuss für den europaweiten Abbau parlamentarischer Kontrollbefugnisse?“

Es dreht sich um den stark gefährdeten Parlamentsvorbehalt bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr – und zwar hier.

Übrigens bildet die Bundeswehr im Irak ein ezidisches Peschmerga-Bataillon aus – schauen Sie hier.

Auf Platz 2 steht der einzige Artikel, den ich mir zu “Europa und Flüchtlingsströme“ diese Woche zu lesen die Mühe machte. Er fängt so an:

„Das Thema Asylanten, Flüchtlinge und die zunehmende Zahl derer, die durch Deutschland aufgenommen werden, ist ein heißes Thema an dem man sich ganz schnell die Finger verbrennen kann. Gerade und besonders wenn man hinterfragend die Ursachen für diese Flüchtlingsströme anspricht – einmal ganz losgelöst von der natürlich notwendigen Hilfe.

Ich will in diesem Artikel nicht über die zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit, die diese Menschen erleiden müssen, schreiben, sondern einmal versuchen genau jene von unserer Hochleistungspresse bewusst im Hintergund belassenen Ursachen dieser Flüchtlingströme anzusprechen.

Gleich zu Beginn möchte ich auf den in meinen Augen hauptsächlichen Verursacher zu sprechen kommen, der im Schlepptau seine treuen (anscheinend nichts ahnenden) Vasallen in Europa benutzt, um seine eigenen geopolitischen Strategien und Vorstellungen, was Europa und insbesondere Deutschland betrifft, umsetzen: Die Vereinigten Staaten von Amerika…“

Weiter im Text können Sie hier nachschauen.

Andernorts attestiert man: “U.S. is Destroying Europe”. Wie, was, wo? Hier.

Und auf Platz 1 rangiert diese Woche ein Essay über den Tiefenstaat in den USA, geschrieben von Philip Giraldi, ehemals tätig bei der CIA. Seine These ist, dass die Lokomotive der US-Demokratie in Richtung Befriedigung spezieller Interessen unterwegs ist – wobei die Gleise von Mächten hinter den Kulissen bewegt werden, die den Zugpassagieren unbekannt sind.

Lesen Sie hier “Deep State America“.

Auch interessant: “US Movies and TV Shows Have US Army Ratings”, wie Ihnen David Swanson hier näherbringt.

Zuletzt noch das Musikstück der Woche: MORRISSEY – The Lazy Sunbathers.

That’s all very well, but would you

Please keep the noise down low?

Because you’re waking

The lazy sunbathers…

In dem Sinne, ganz der Ihre,

Lars Schall.

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