Die Woche im Rückspiegel betrachtet

Jede Woche am Sonntag stelle ich eine Auslese der zehn bemerkenswertesten Geschichten und Veröffentlichungen vor, auf die ich bei meinen Streifzügen durch die Tiefen und Weiten des weltumspannenden Informationsnetzes gestoßen bin.

Von Lars Schall

Geneigte Leserin, geneigter Leser,

willkommen bei Die Woche im Rückspiegel betrachtet. Mit diesem Format möchte ich Ihnen immer wieder des Sonntags im Schnelldurchlauf zehn bemerkenswerte Geschichten und Veröffentlichungen präsentieren, über die ich im Laufe der jeweils vorangegangenen sieben Tage via wilder Internet-Klickerei stolperte.

Und damit ohne weiteren Aufhebens zu den…

TOP 10-LINKS DER WOCHE

Auf Platz 10 wirft die ARD das Geld, das sie nicht verdient, das ihr aber dennoch zur Verfügung steht, und die Sendeminuten, die am Tage die besten sind, zum Fenster hinaus, um den billigen Abklatsch einer Informationssendung zu produzieren. So geschehen diese Woche, wie hier kritisch beäugt wurde.

Auf Platz 9 vergisst das Internet ja nichts – und so gibt es hier eine (Retro-)Presseschau der besonderen Art.

“Was genau wurde in Libyen eigentlich zu Fall gebracht? Ein Diktator oder eine funktionierende Machtstruktur?“

Mit diesen Fragen beginnt hier ein Essay, der mit “How the west broke Libya and returned it to the hatred of the past” betitelt ist

Auf Platz 8 interviewt David Talbot, Autor des aktuellen Buchs “The Devil’s Chessboard-Allen Dulles, the CIA, and the Rise of America’s Secret Government”, den kanadischen Politikforscher Peter Dale Scott zu dessen Buch „The American Deep State„.

Das Interview fand im Februar diesen Jahres statt und kann von Ihnen hier verfolgt werden.

Auf Platz 7 wenden wir uns dem deutschen Tiefenstaat zu, wenn es in Sachen NSU heißt:

“V-Mann Thomas Richter enthüllt dem Verfassungsschutz, es habe weitere Polizisten gegeben, die sich für rassistische Umtriebe Interessierten. Der Geheimdienst enthält dem Untersuchungsausschuss Akten dazu vor. Die, argumentieren die Agenten, hätten nichts mit dem Auftrag der Parlamentarier zu tun.“

Mehr dazu hier.

Auf Platz 6 tritt Seumas Milne, einer der richtig guten „Guardian“-Journalisten, in die Dienste von Jeremy Corbyn tritt. Gut für Corbyn, aber schade für die „Guardian“-Leser. Zu Seumas Milne gibt es hier Interessantes zu lesen.

Auf Platz 5 unterhält sich John Batchelor mit Russland-Fachmann Stephen F. Cohen. Beide nehmen das Thema eines kürzlichen Artikels von Henry Kissinger im Wall Street Journal auf. Laut Cohen fordert Kissinger einen geopolitischen Ansatz, wie ihn eher Putin vertritt, den eine unipolare Weltordnung könne die komplexen Probleme, die derzeitig auf dem Globus herrschen, unmöglich handhaben. Ferner sprechen Batchelor und Cohen über Putins sich wandelnde Rolle in Europa im Zuge der Flüchtlingskrise.

Das knapp 40-minütige Interview ploppt hier auf.

Ein toller Kommentar wird hier von Pepe Escobar in Sachen westliche Medien geliefert.

Der indische Ex-Diplomat M.K. Bhadrakumar befasst sich hier für “Asia Times Online“ mit den Veränderungen in Syrien: “Putin strengthens Assad’s hands ahead of Syria peace talks“.

Peter Van Buren beschäftigt sich derweil hier mit dem Großen Krieg im Mittleren Osten: “What If They Gave a War and Everyone Came?“

Dann las ich, dass Russland mittlerweile Chinas größter Lieferant an Rohöl ist. Im September kaufte Peking 4.042 Millionen Tonnen an Rohöl aus Russland – was einer Million Barrel pro Tag entspricht. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg des Volumens von 42 Prozent. Im Jahresvergleich stiegen die Ölimporte aus Russland in den ersten neun Monaten um 30 Prozent. Die Importe aus Saudi-Arabien gingen dagegen auf Jahressicht um 16.5 Prozent auf 961,710 Barrel pro Tag zurück.

Siehe dazu hier.

Außerdem fährt Russland fort, Gold zu kaufen. Wie schon in den letzten sechs Monaten hintereinander, hat Russland auch im September zugeschlagen und 34.2 Tonnen an Gold erworben. Die Gesamtreserve beläuft sich aktuell auf ungefähr 1,353 Tonnen. China hat im September offiziell 15 Tonnen Gold gekauft.

Diese Zahlen sehen Sie hier.

Was den Goldschatz der Deutschen angeht, so wäre dies hier in Betracht zu ziehen.

Auf Platz 4 vermelden wir, dass der Ökonom Robert Engle in Wien die Morgenstern-Medaille verliehen bekam. Sein wöchentlich aktualisierter Indikator für das Systemrisiko weist derzeit aus, dass das globale Finanzsystem bei einer großen Wirtschaftskrise drei Billionen US-Dollar (2,64 Billionen Euro) Kapital benötigen würde, um diese zu überstehen.

Falls Sie dem Beachtung schenken möchten, dann bitte hier entlang spaziert.

Auf Platz 3 gibt es Gelegenheit für Sie, um sich auf filmischem Wege mit Chinas Neuer Seidenstraße zu befassen. Machen Sie es sich gemütlich und starten Sie hier.

Auf Platz 2 hat der Ökonom Heiner Flassbeck “eine interessante Diskussion … über Deutschlands Rolle in Europa zwischen Jochen Bittner von der ZEIT und dem ehemaligen Korrespondenten der New York Times in Deutschland, Roger Cohen“, gelesen. Hier ist sein Lektüre-Eindruck unter dem Titel: “Deutschland ist ungeheuer selbstgefällig – und die ZEIT beweist es!“

Und auf Platz 1 rangiert ein Podcast-Interview mit Laurence H. Shoup, Co-Autor des Klassikers “Imperial Brain Trust: The Council on Foreign Relations and UnitedStates Foreign Policy”, erschienen 1970er Jahren. In dem besagten Podcast, den Shoup mit David Swanson auf die Beine stellate, geht es um sein neues Buch “Wall Street’s Think Tank: The Council on Foreign Relations and the Empire of Neoliberal Geopolitics, 1976-2014

Auf den Podcast stoßen Sie hier.

Zuletzt noch das Musikstück der Woche: OLIVER NELSON – Stolen Moments.

In dem Sinne, ganz der Ihre,

Lars Schall.

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