Jede Woche am Sonntag stelle ich eine Auslese der zehn bemerkenswertesten Geschichten und Veröffentlichungen vor, auf die ich bei meinen Streifzügen durch die Tiefen und Weiten des weltumspannenden Informationsnetzes gestoßen bin.
Von Lars Schall
Geneigte Leserin, geneigter Leser,
willkommen bei Die Woche im Rückspiegel betrachtet. Mit diesem Format möchte ich Ihnen immer wieder des Sonntags im Schnelldurchlauf zehn bemerkenswerte Geschichten und Veröffentlichungen präsentieren, über die ich im Laufe der jeweils vorangegangenen sieben Tage via wilder Internet-Klickerei stolperte.
Und damit ohne weiteren Aufhebens zu den…
TOP 10-LINKS DER WOCHE
Auf Platz 10 gehen wir zurück in der Historie und befassen uns ein wenig mit einem ganz speziellen Freund von mir, Heinz Alfred. Heinz Alfred, das wusste ich, war am 11. September 2001 in der BRD. Von dort aus, auch das wusste ich, schrieb Heinz Alfred einen Zeitungsartikel, der in Washington DC zu einem aktuellen Vorgang in den USA – 9/11 – erschien.
Für meine Recherchen zu 9/11 habe ich diese Woche etwas genauer hingeschaut, wo Heinz Alfred am 11. September 2001 exakt war, um in mein Buchmanuskript die folgende, in Klammern gesetzte Angabe machen zu können, die im Zusammenhang mit “Pearl Harbor – 9/11“ feststellt:
“Noch am späten Abend des 11. September 2001, als der Finanzplatz New York und das Pentagon in Washington DC terroristisch ins Visier genommen worden waren, veröffentlichte die Washington Post auf ihrer Website einen Artikel von Henry Kissinger, Destroy the Network, in dem Kissinger (übrigens von Frankfurt am Main aus, wo er zum Zeitpunkt der Anschläge an einer Preisverleihung in der Alten Oper teilnahm) an den Angriff auf Pearl Harbor erinnerte. PNAC-Mitglied Robert Kagan zog tagsdrauf an gleicher Stelle durch den Beitrag We Must Fight This War nach.“
Hier war Heinz Alfred am 11. September 2001, und dies hier ist der Moment, da er am Rednerpult stehend von den Anschlägen erfährt. (Achtung: Heinz Alfred wird in dem Moment gerade auf den 11. September 1973 in Chile angesprochen.) Und hier hören Sie ihn von Deutschland aus via Telefon auf CNN – wo er über “Pearl Harbor“ sprach.
Übrigens: Heinz Alfred stand am 11. September 2001 gleich zwei Mal groß in der Washington Post. Einmal, wie gesehen, abends, und einmal morgens.
Schauen Sie doch einmal in der Suchmaschine Ihres Vertrauens nach, ob Sie einen Washington Post-Artikel unter der Schlagzeile “Family of Slain Chilean Sues Kissinger, Helms – Military Leader Was Killed in Kidnap Attempt Linked to Nixon Administration“ finden, der von Bill Miller stammt. Darin wird es, wenn Sie ihn finden, darum gehen, dass am Vorabend des 28. Jahrestags des Putsches in Chile die Anwälte einer chilenischen Menschenrechtsorganisation Gerichtsklagen eingereicht hatten, unter anderem gegen Heinz Alfred. Heinz Alfred war neben dem ehemaligen CIA-Chef Richard Helms auch Ziel einer Zivilklage, die wegen der Putschvorbereitungen und der Ermordung des chilenischen Generals Schneider gleichzeitig beim Bundesgerichtshof in Washington, D.C. eingereicht wurde.
Und da sagen die Leute immer, Politik und Terror hätten nichts mit “Poesie“ zu tun…
Auf Platz 9 gehen wir noch etwas weiter zurück in der Historie. War nämlich so, dass am 21. Dezember der 80. Todestag „des von mir sehr verehrten Journalisten und Schriftstellers, Satirikers, Kabarettautoren, Liedtexters, Romanautoren, Lyrikers und Kritikers Kurt Tucholsky“ gewesen ist.
Dazu verlinke ich hier auf diese Website hin.
Auf Platz 8 vermerken wir, dass “The Intercept ihnen zugespielte geheime Unterlagen zur Mobilfunküberwachung durch das US-Militär, Geheimdienste und Behörden“ zur Veröffentlichung brachte. “Sie enthalten einen Katalog des US-Überwachungsequipments der US-Dienste, das genutzt wird um Personen zu lokalisieren, Gespräche abzuhören und mobile Daten abzugreifen.“
Weiteres dazu hier.
Insgesamt wird das Abhören und Ausspähen ja mit der ominösen “Terrorgefahr“ begründet. Und genau dazu, zu dieser Begründung, empfehle ich, mal diesen Artikel hier von Ned Stafford, “Newspaper: Echelon Gave Authorities Warning Of Attacks”, gründlich durchzulesen. Wenn Sie das getan haben, fragen Sie sich des Weiteren doch während eines Moments der Zen-Meditation mal, wöfür die USA überwachen müssen? Um Anschläge zu verhindern?
Auf Platz 7 bringt Ihnen Stephanie Lübben ausführlich die Ergebnisse einer aktuellen Studie nahe, wenn es hier heißt: “Fukushima: Nuklearer Albtraum in Zeitlupe“.
Auf Platz 6 wird der “Schmock des Monats“ auf der “Rationalgalerie“ gekürt. Sieger ist eine in jedem Monat in der engeren Auswahl stehende Combo namens ARD. Womit sich die ARD gegenüber den anderen Schluckern und Muckern dort draußen durchsetzte, erfahren’S hier.
Auf Platz 5 können Sie sich mit einem Buch eines wirklichen (im Gegensatz zu Heinz Alfred…) Freundes von mir vertraut machen, und das wäre „2030“ von Pepe Escobar.
Siehe dazu hier, hier, hier und hier.
Auf Platz 4 steht es Ihnen frei, den Artikel “Behind the Black Flag: The Recruitment of an ISIS Killer“ in der New York Times dahingehend zu testen, ob der was kann. Finden werden Sie ihn jedenfalls hier.
Auf Platz 3 vermögen Sie hier ein intellektuelles Tänzchen zur Melodie von Dr. Norman A. Bailey unter “Dancing with Tyrants“ hinzulegen.
Rumba, Mambo und Cha-cha-cha finden Sie ferner hier bei Seymour Hersh, hier bei “Moon of Alabama“, und hier bei Chuck Hagel.
Auf Platz 2 ist es so: Wenn ich auf meine Recherchen gründend behaupte, der Goldpreis werde seit den 1990er Jahren systematisch “gemanagt“, kommen ganz Oberschlaue daher und sagen: Nee, kann nicht sein. Wenn ich dann durchaus seriöse, dabei vor allem aber auch verständliche Informationsangebote mache, werden die zumeist nicht weiter in Betracht gezogen – braucht man nicht, man weiß ja…
Hier mal wieder so ein Informationsangebot, diesmal dargeboten von Gary Savage auf Smart Money Tracker.
Übrigens, meine Prognose fürs nächste Jahr: 2016 wird für Gold “Bombe“…!
Und auf Platz 1 steht ein Dialog, den ich mir diese Woche nach einigen Jahren zum ersten Mal wieder zu Gemüte geführt habe – voila, hier wäre er für Sie angerichtet.
Zuletzt noch das Musikstück der Woche: Schoolly D – Am I Black Enough For You?
„You are a negro!“
In dem Sinne, ganz der Ihre,
Lars Schall.
Wie begründen Sie denn ihre Ansicht nächstes Jahr käme es zu einer „Gold-Bombe“?
übersetzung hat etwas gedauert. bitte. ansonsten selber mal den kopf anstrengen in 2016…
http://www.larsschall.com/2016/01/13/man-beachte-das-goldangebot-das-dem-markt-verdeckt-zur-verfuegung-gestellt-wird/