Jede Woche am Sonntag stelle ich eine Auslese der zehn bemerkenswertesten Geschichten und Veröffentlichungen vor, über die ich bei meinen Streifzügen durch die Tiefen und Weiten des weltumspannenden Informationsnetzes gestolpert bin.
Von Lars Schall
Geneigte Leserin, geneigter Leser,
willkommen bei Die Woche im Rückspiegel betrachtet. Mit diesem Format möchte ich Ihnen immer wieder des Sonntags im Schnelldurchlauf Geschichten und Veröffentlichungen zu 10 Themenbereichen präsentieren, die mir im Laufe der jeweils vorangegangenen Woche als wie auch immer beachtenswert auffielen.
Und damit ohne weiteren Aufhebens zu den…
TOP 10-LINKS DER WOCHE
Auf Platz 10 erleben wir die CIA beim Aufspüren illegaler Handelsaktivitäten an den Finanzmärkten, und zwar hier unter “CIA-Backed Artificial Intelligence Firm To Spy on Wall Street Traders“.
Auf Platz 9 klopft die Erinnerung an die Tür. Wir machen die Tür auf, lassen die Erinnerung hinein, und siehe da: wir erinnern uns, dass letzte Woche auf Platz 5 ein wenig die Rede war von Nicholas Schou, der ein Buch über den Enthüllungsjournalisten Gary Webb geschrieben hat, “Kill the Messenger”.
Um diesen Gary Webb geht es in einer aktuellen Wortmeldung von Ulrich Teusch, “Wie der große Journalist Gary Webb in den Tod getrieben wurde“, aufzufinden hier.
Auf Platz 8 rät US-Ökonom Kenneth Rogoff den Schwellenländern zum vermehrten Kauf von Gold, siehe hier.
China gestaltet den Goldhandel mit Hongkong demnächst einfacher, siehe hier.
Und einer der (meiner Meinung nach) besten Gold-Analysten der Welt, Paul Mylchreest, geht davon aus, dass dem Goldmarkt in London nur noch bescheidene Reste an physischem Gold zur Verfügung stehen, siehe hier.
Auf Platz 7 dreht es sich um die Sanktionen gegen Russland seitens der EU. Die Frage, die man sich stellt: Aufheben, beibehalten, ausdehnen?
Zu dieser Frage las ich zwei Beiträge in deutscher Sprache, hier und hier, sowie einen Artikel hier in englischer Sprache.
Auf Platz 6 bereitete sich Angelika Gutsche die Mühe, einen Artikel von Horace Campbell in die deutsche Sprache zu übersetzen. Campbell, ein Politikwissenschaftler an der Syracuse University in den USA, diskutiert darin die Zukunft der Zentralbank Libyens, und dies geschieht in der Übersetzung von Frau Gutsche hier.
Auf Platz 5 musste der Vegetarier in mir ziemlich grinsen. Da werden nämlich die Profis der National Football League derzeit davor gewarnt, Fleisch in Mexiko und China zu verzehren – jedenfalls, wenn sie nicht auf Doping positiv getestet werden wollen.
Auf Platz 4 ist die VR China dabei, rund 46 Milliarden US-Dollar in die Infrastruktur des engsten Verbündeten zu stecken, den sie hat: Pakistan. Diese 46 Milliarden USD entsprechen mehr, als die USA weltweit an Entwicklungshilfe ausgeben.
“Reuters“ fragt sich hier, was diese Bau-Offensive zu bedeuten hat.
Auf Platz 3 hegt Jeffrey Toobin beim “New Yorker“ die Sorge, der Oberste Gerichtshof der USA könne Korruption legalisieren, und hier erklärt er Ihnen, warum.
Auf Platz 2 sage ich nichts Neues, wenn ich feststelle, dass der “Krieg gegen den Terror“ eng mit der Anwendung von Folter zusammenhängt. Ein Beispiel bloß: Anfang 2008 veröffentlichte MSNBC eine Untersuchung, die feststellte, dass sich mehr als ¼ der Fußnoten im 9/11-Kommissionsbericht auf Foltergeständnisse bezogen. Signifikanter Weise stehen die meisten dieser Fußnoten im Zusammenhang mit Kapitel 5 und 7 des Berichts, die die Einzelheiten des Al-Qaida-Plots enthalten. Die mit Abstand meisten Foltergeständnisse lieferte Khalid Sheikh Mohammed, das vermeintliche „Mastermind“ hinter den 9/11-Anschlägen. Die Folter führte die CIA aus. „Tatsächlich sind die Informationen aus den Verhören von zentraler Bedeutung für die entscheidenden Kapitel des Berichts, die zur Planung und Ausführung der Anschläge“, hieß es in der MSNBC-Untersuchung – wie Sie hier ersehen können.
Die US-Amerikaner haben offensichtlich immer weniger Probleme mit Folter, eine Mehrheit von ihnen findet sie mittlerweile in Ordnung – was hier hervorgeht.
Die US-Regierung hat beim “Krieg gegen den Terror“ immer wieder mit dem Problem von “Leaks“ zu kämpfen, und hier lesen Sie etwas über die Bestrafung solcher “Leaks“.
Außerdem gäbe es noch einen Dokumentarfilm von Alex Winter, “Deep Web“ betitelt, der das Dark Net behandelt, die anonyme Marktplatz-Website Silk Road und ihren vermeintlichen Betreiber Ross Ulbricht, das Anliegen der Cypherpunks, die Anti-Cybercrime-Operation “Marco Polo“, den sogenannten “War on Drugs“ sowie den Vierten Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, der die US-Bürger vor staatlichen Übergriffen bewahren soll.
Der komplette Film ploppt hier in englischer Sprache auf.
Eine Rolle in “Deep Web“ spielt auch die Krypto-Währung Bitcoin. Zu diesem Thema hätte ich zwei Lese-Angebote in petto, und zwar hier “Craig Wright revealed as Bitcoin creator Satoshi Nakamoto“, und hier “Central banks conspire to harvest Bitcoin’s revolutionary technology“.
Und auf Platz 1 beschäftigte ich mich für gewisse Buchrecherchen mit einem über 100 Seiten umfassenden Bericht namens “The Soviet ‘War Scare‘”, der im Februar 1990 dem President’s Foreign Intelligence Advisory Board (PFIAB) vorgelegt wurde, einem Gremium, welches den US-Präsidenten in nachrichtendienstlichen Angelegenheiten berät. Der Bericht gelangte zur Erkenntnis, dass die Angst der Sowjetführung vor einem Atombombenangriff der USA real gewesen sei, insbesondere Anfang November 1983 anlässlich der NATO-Übung Able Archer. „1983 könnten wir unsere Beziehungen mit der Sowjetunion versehentlich aufs Äußerste angespannt haben“, stand in dem Bericht zu lesen. „Die sowjetische Führung hatte ihr strategisches Denken geändert und ging in der Tat davon aus, dass die USA eine entscheidende strategische Überlegenheit anstrebten, um möglicherweise einen atomaren Erstschlag zu starten.“
Auf der Klaviatur des „gottlosen Kommunismus“ spielend, hatte Ronald Reagan die Sowjetunion in einer Rede an die National Association of Evangelicals zu Beginn des Jahres 1983 erstmals als das „Reich des Bösen“ (evil empire) bezeichnet. Wenige Tage darauf kündigte er den Aufbau eines Abwehrschirms gegen Interkontinentalraketen an, der als Strategic Defense Initiative (SDI) bekannt wurde. Bereits beschlossene Sache war die Stationierung von Pershing II-Raketen zum Jahresende in Europa. Für zusätzliche Spannung sorgte der Abschuss einer Korean-Airlines-Maschine durch einen sowjetischen Abfangjäger am 1. September 1983, dem alle 269 Passagiere zum Opfer fielen.
Wie später bekannt wurde, entgingen Ost und West im gleichen Monat nur knapp der atomaren Konfrontation, als das Raketenfrühwarnsystem der Sowjets aufgrund einer Fehlermeldung den Start von US-Atomraketen in Richtung Warschauer Pakt signalisierte. Der damals leitende Offizier in der Kommandozentrale der sowjetischen Satellitenüberwachung Stanislaw Petrow berichtete nachmalig über die Ereignisse am Morgen des 26. September 1983: „Der Alarm ging gegen 0.15 Uhr los, vollkommen unerwartet. Wir hatten das oft geprobt, aber nun war es ernst. Die ganze Festbeleuchtung ging an, die Sirenen heulten, und auf den Bildschirmen blinkte in großen, roten Buchstaben: ;Raketenstart‘ mit maximaler Wahrscheinlichkeit. Es war ein Schock, wie ein Blitz aus heiterem Himmel.“
Petrow kamen Zweifel, da der Computer zunächst nur den Start einer einzelnen Rakete anzeigte. „Wir hatten erwartet, dass der Gegner massiv zuschlägt. Das haben die amerikanischen Falken oft genug gesagt: Wir schlagen, wenn erforderlich, auch als erste, mit einem Massenstart zu.“
Das Computersystem M-10 schickte ein automatisches Signal an den Generalstab in Moskau und weitere übergeordnete Kommandoebenen. Seine erste Meldung gegenüber seinen Vorgesetzten erstatte Petrow nach zwei Minuten. „Soviel Zeit hatte ich, um die Situation zu analysieren. Ich meldete einen Fehlalarm, und noch während ich mit dem Generalstab telefonierte, meldete der Computer einen zweiten Raketenstart und dann einen dritten, vierten und fünften. Die Sirene ging wieder los, was mein Vorgesetzter durch das Telefon auch direkt mitbekam. Aber ich sagte: Auch das ist falscher Alarm. Ich kläre, was hier passiert, und melde mich dann noch einmal.“
Petrow machte in diesen kritischen Momenten stutzig, „dass es fünf Einzelstarts waren und der Computer die Wahrscheinlichkeit eines realen Angriffs auch noch als maximal einstufte. Die amerikanische Raketenbasis befand sich zum Zeitpunkt des Alarms genau an der Tag-Nacht-Grenze, und angesichts dessen hätte das System nicht die maximale Wahrscheinlichkeit angeben dürfen. Das alles waren für mich Indizien, die mich an der Richtigkeit des Alarms zweifeln ließen.“
Gleichwohl er sich nicht sicher war, ob seine Einschätzung zutraf, berichtete Petrow binnen weniger Minuten fünf Mal an seine Vorgesetzten: „Ich melde Ihnen eine Fehlinformation“, und trug so dazu bei, dass aus der falschen Meldung kein tödlicher Ernst wurde.
Knapp anderthalb Monate später sollte das NATO-Kommandostabsmanöver Able Archer folgen, die Simulation eines Atomkriegs. Diese europaweite Übung fand jedes Jahr statt, doch 1983 hatte es Änderungen an der Durchführung gegeben, die der sowjetischen Spionage nicht verborgen blieben. Es waren diese Änderungen, die „wahrscheinlich die sowjetischen Ängste schürten“, resümierte der streng geheim eingestufte PFIAB-Report, für den die Autoren Zugang zu allen US-Geheimdienstakten besaßen, die über die Vorfälle vom Herbst 1983 entstanden. Zu den Änderungen gehörte der Test neuer Kommunikationsmethoden und ein Praxis-Drill, bei dem die NATO-Streitkräfte mit realistisch aussehenden Sprengkopfattrappen eine groß angelegte Freisetzung von Kernwaffen übten. Das ursprüngliche Szenario sah die Beteiligung vieler hochrangiger Regierungsmitglieder der NATO-Staaten vor, einschließlich des US-Verteidigungsministers, des Vorsitzenden des US-Generalstabs und gar des US-Präsidenten selbst. Diese und weitere Änderungen, die allesamt eine provokativere Haltung an den Tag legten, führten dazu, dass der KGB und der sowjetische Militärgeheimdienst den Befehl erhielten, Bericht über erhöhte Alarmbereitschaft auf US-Basen in Europa zu erstatten und Ausschau nach anderen Anzeichen eines bevorstehenden Atombombenangriffs zu halten. Dem Prüfungsbericht für das PFIAB ist zu entnehmen, dass solche Vorsichtsmaßnahmen ehedem nur in tatsächlichen Krisen von den Sowjets ergriffen worden waren. Die sowjetische Militärführung könnte „ernsthaft besorgt“ gewesen sein, „dass die USA Able Archer 83 als Tarnung für den Start eines wirklichen Angriffs nutzen würden“. Die Hinweise „zeigen deutlich, dass die Kriegsangst real war, zumindest in den Köpfen einiger sowjetischer Führer.“
Anhand der Unterlagen, die für den Bericht geprüft wurden, trieb die Sowjets die Sorge um, der Westen könne die Entscheidung fällen, die UdSSR anzugreifen, und so habe sich die Überzeugung breitgemacht, einen Präventivschlag in Erwägung zu ziehen, sobald sich erste Warnsignale für ein solches Vorgehen der USA ergäben. Zum Aufspüren derartiger Anzeichen wurde 1982 unter dem neuen Staatsoberhaupt der Sowjetunion Juri Andropow die Operation RYaN initiiert (RYaN ist eine Abkürzung für Raketno-Yadernoye Napadenie, dem russischen Begriff für „Atomraketenangriff”). Als KGB-Chef hatte Andropow 1981 auf einer großen KGB-Konferenz erklärt, die Reagan-Regierung bereite aktiv den Krieg vor und ein atomarer Erstschlag sei möglich. Im Juni 1983 warnte Andropow den US-Gesandten Averell Harriman, die Provokationen der Reagan-Regierung bewegten die zwei Supermächte in die Nähe der „gefährlichen ,roten Linie‘“ eines Atomkriegs. Schon 1979 startete der KGB ein Computermodell, das Veränderungen beim militärischen Kräfteverhältnis zwischen Ost und West messen sollte, um auf vermeintlich „objektive“ Weise anzuzeigen, wann der Westen einen Überraschungsangriff starten könnte. Das Computermodell wurde zum Kern der Operation RYaN gemacht und jeden Monat ging ein daraus resultierender Bericht im Politbüro ein.
Einige Informationen, die dem Prüfungsbericht für das PFIAB zugrunde lagen, gingen wahrscheinlich auf den ehemaligen KGB-Spion Oleg Gordievsky zurück, dem bisweilen vorgeworfen wird, „den Blick auf ,Able Archer 83‘ nachhaltig verfälscht“ zu haben. Bei der Angst der Sowjets vor einem Überraschungsangriff anlässlich der Übung handele es sich um „eine Legende“, und „die Behauptung, Gordijewskis drastische Berichte hätten dazu geführt, dass ,Able Archer 83‘ nicht bis ins letzte Detail durchgespielt oder sogar abgebrochen wurde, um die Sowjetunion nicht weiter zu provozieren und eine echte atomare Eskalation zu verhindern, ist Spekulation.“ Der Historiker Mark Kramer von der Universität Harvard, der die Protokolle der Sitzungen des Politbüros der KPdSU von 1983 und Anfang 1984 einer Prüfung unterzog, befand in einem 2013 veröffentlichten Essay: „So angespannt die Atmosphäre im Jahre 1983 auch immer gewesen sein mag, die Führer in Moskau zeigten nie irgendeine Angst vor einem unmittelbar bevorstehenden Atomschlag gegen die UdSSR.“
Im PFIAB-Bericht, der erst zwei Jahre nach Kramers Essay freigegeben wurde und teilweise geschwärzte Abschnitte aufweist, klingt die Sache etwas anders: „Es besteht wenig Zweifel daran, dass die Sowjets über Able Archer wirklich besorgt waren; jedoch ist die Tiefe dieser Sorge schwer zu beurteilen.“ Und: „Es scheint, dass zumindest einige sowjetische Kräfte die Vorbereitung trafen, einem unter der Tarnung von Able Archer gestarteten NATO-Angriff zuvorzukommen.“ Die Vorsichtsmaßnahmen, die Moskau vis-à-vis Able Archer ergriff, umfassten immerhin über 36 Aufklärungsflüge, „bedeutend mehr“ als bei vorherigen solchen Übungen. Sowohl die Handlungen der Sowjets wie auch der Warschauer Pakt-Streitkräfte seien vom Umfang her „beispiellos“ gewesen. Etliche dieser Maßnahmen sind in dem PFIAB-Bericht geschwärzt. Das gilt auch für die Gewinnung von Informationen aus dem Abhören von Funksignalen und der Erfassung elektronischer Signale, in der Geheimdienstsprache Signals Intelligence (SIGINT) genannt. Dennoch kann dem Bericht entnommen werden, dass die westlichen Nachrichtendienste solche Signale abfingen, die die sowjetische Angst vor Able Archer zeigten. Hätten diese Unterlagen nicht vorgelegen, wäre die Able Archer-Übung „wahrscheinlich noch wohlwollender betrachtet worden, als sie war“, so der Report. Insgesamt hätte die Situation „extrem gefährlich” werden können, wenn die US-Handlungen von den Sowjets während der Übung als Vorbereitungen eines tatsächlichen Angriffs fehlgedeutet worden wären.
Zum Glück hätten „die für die Able Archer-Übung verantwortlichen Offiziere dieses Risiko minimiert, indem sie angesichts der Hinweise, dass sich Teile der sowjetischen Streitkräfte auf eine ungewöhnliche Alarmstufe bewegten, nichts unternahmen.“ Die Entscheidung, trotz dieser Hinweise keine höhere westliche Alarmbereitschaft auszulösen, traf Generalleutnant Leonard Perroots in seiner Funktion als stellvertretender Stabschef für Geheimdienstinformationen der US-Luftstreitkräfte in Europa. Sie wird mit den Worten „zufällig, wenn auch wenig sachkundig“ beschrieben. Die verantwortlichen Offiziere hätten nur „aus Instinkt richtig gehandelt“, denn in den Jahren zuvor seien sie nicht über „die mögliche Bedeutung des Wandels im militärischen und politischen Denken“ der Sowjets unterrichtet worden.
Der US-Präsident habe zur sowjetischen Haltung falsche Einschätzungen erhalten, „die die Risiken für die Vereinigten Staaten unterschätzten“. Der Prüfungsbericht forderte eine „viel bessere nachrichtendienstliche Berichterstattung und Einschätzung der Denkweise der sowjetischen Führung – ihrer ideologischen / politischen Instinkte und Wahrnehmungen.“
Benjamin Fischer veröffentlichte als Historiker am Center for the Study of Intelligence der CIA eine Studie namens „The 1983 War Scare in US-Soviet Relations“, in der das Fazit gezogen wurde, dass die sowjetischen Ängste vor einem atomaren Angriff der USA „zwar übertrieben, aber kaum verrückt“ gewesen seien. Das Zurückweisen von legitimen sowjetischen Befürchtungen als pure Propaganda habe die USA anfällig für eine Reihe von sehr realen Gefahren gemacht, einschließlich eines präventiven Angriffs der Sowjets, der rein auf Fehlinformationen hätte basieren können.
Fischers Darstellung zeigte auch auf, dass das US-Militär den sowjetischen Luftraum seit Beginn der Reagan-Regierung immer wieder auf der Suche nach Schwachstellen testete. Ferner seien die Operation RYaN und die Dringlichkeit, mit der nachrichtendienstliche Erkenntnisse gesammelt wurden, mehr als ein „Schnaufen“ gewesen, und Able Archer im Jahre 1983 habe als „letzter Paroxysmus am Ende des Kalten Krieges“ gestanden.
Im Februar 1986 machte Mikhail Gorbatschow – seit März 1985 der neue Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion – deutlich: „Die Situation in der Welt war in den Nachkriegsjahrzehnten vielleicht niemals so explosiv und daher schwieriger und ungünstiger als in der ersten Hälfte der 1980er Jahre.“
Für diese Zusammenfassung, die Sie soeben gelesen haben, sah ich mir diese Veröffentlichungen hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier an.
Zuletzt noch das Musikstück der Woche: HERWIG MITTEREGGER – Bis Später.
Wiedersehen werden wir uns,
wenn wir uns wiedersehen.
Wir werden sehen.
In dem Sinne, ganz der Ihre,
Lars Schall.