Die Woche im Rückspiegel betrachtet

Jede Woche am Sonntag stelle ich eine Auslese der zehn bemerkenswertesten Geschichten und Veröffentlichungen vor, über die ich bei meinen Streifzügen durch die Tiefen und Weiten des weltumspannenden Informationsnetzes gestolpert bin.

Von Lars Schall

Geneigte Leserin, geneigter Leser,

willkommen bei Die Woche im Rückspiegel betrachtet. Mit diesem Format möchte ich Ihnen immer wieder des Sonntags im Schnelldurchlauf Geschichten und Veröffentlichungen zu 10 Themenbereichen präsentieren, die mir im Laufe der jeweils vorangegangenen Woche als wie auch immer beachtenswert auffielen.

Und damit ohne weiteren Aufhebens zu den…

TOP 10-LINKS DER WOCHE

 

Auf Platz 10 hat “Russland-Agent“ Wikileaks wieder in Sachen Hillary Clinton zugeschlagen, weil aber plötzlich ein “Umkleidekabinen-Pussy-Dialog“ von Donald Trump mit einem Entertainment-Cousin von George W. Bush aus dem Jahre 2005 auftauchte, sind die Enthüllungen höchstens zu einem Randthema geraten.

Dabei hatte die US-Öffentlichkeit monatelang von vermeintlich brisanten Clinton-Reden an der New Yorker Wall Street vernommen, deren Inhalte man ihr partout vorenthalten wollte.

Einige nunmehr bekanntgewordene Redeauszüge folgen hier.

Auf Platz 9 tun wir ganz schrecklich überrascht und sagen: “Huch!“, wenn wir erfahren, dass der Verfassungsschutz der BRD im Zusammenhang mit dem NSU-Komplex nicht nur Akten vernichtete, sondern das sogar vorsätzlich tat. Das erfahren wir nämlich hier und hier.

Auf Platz 8 besitzen Sie hier die Gelegenheit, um sich evtl. über einen wichtigen Ölentwicklungsvertrag in Kenntnis zu setzen, der sich auf die Ölreserven im Westen des Iran auswirken wird.

Auf Platz 7 steht der Goldpreis zu Diskussion – aber nicht, weil er in dieser Woche einen heftigen Rückschlag erlitt, sondern wegen eines Gerichtsverfahrens, in dem es um die Manipulation des Goldpreises geht. Zu diesem Thema, das von der Mainstream-Finanzpresse weitestgehend gemieden wird, siehe hier, hier und hier.

Auf Platz 6 erinnert Robert Fisk hier daran, dass der von vorne bis hinten verfehlte (und überdies rechtswidrige) Afghanistankrieg, der vor 15 Jahren begann, mit der heutigen Flüchtlingskrise aus dem Mittleren Osten in Verbindung steht.

Auf Platz 5 schreibt Patrick Cockburn hier über die Effekte der über Syrien verhängten US- und EU-Sanktionen.

Derweil sind Angriffe auf die syrische Armee wieder eine Option für die US-Regierung – siehe hier.

Russland warnt die US-Regierung, sie solle die syrische Armee nicht angreifen, denn dann werde die russische Armee eingreifen – siehe hier.

Auf Platz 4 widmen wir uns encore une foit dem “fröhlichen Marsch Richtung Weltkrieg 3“, so wie er sich Stephen F. Cohen und John Batchelor in New York City darstellt.

Zu Beginn des Interviews hören wir einen Wortwechsel in einer Senatsanhörung zwischen Senator Roger Wicker und dem Vorsitzenden des US-Generalstabs Joseph Dunford, der Ende September stattfand. Wicker wollte Näheres zu der Option erfahren, den Luftraum in Syrien zu kontrollieren – sprich: eine sogenannte “No-Fly-Zone” einzurichten. Daraufhin entgegnete Dunford: „Derzeit, Senator, würde die Kontrolle über den Luftraum in Syrien von uns verlangen, in den Krieg gegen Syrien und Russland ziehen zu müssen. Das ist eine ziemlich grundlegende Entscheidung, die ich sicherlich nicht treffen werde.“

Den Wortwechsel können Sie sich auch hier auf Film gebannt anschauen.

Die Schuld für das Beenden aller Waffenruhe-Gespräche zwischen Washington und Moskau gibt Cohen im Laufe des Interviews den USA. Die vorgeschlagene Kooperation sei in Washington zum Scheitern gebracht worden. Es wäre die erste Art von Entspannung im “neuen kalten Krieg” gewesen, ja, die erste militärische Allianz zwischen beiden Mächten seit dem Zweiten Weltkrieg. Nicht Russland habe die lang verhandelte Vereinbarung in Syrien sabotiert; das sei durch “amerikanische Feinde der Entspannungspolitik“ geschehen, so Cohen, “in erster Linie im Verteidigungsministerium“. Der anschließende Zusammenbruch der Diplomatie habe zu einer vollen Re-Militarisierung der Beziehungen beider Länder geführt und einen Krieg wahrscheinlicher gemacht, als je zuvor seit den Tagen der Kubakrise. Das werde in den US-Medien nicht angemessen diskutiert und nirgends sei es erlaubt, ein Umdenken der US-Politik in publizierter Form auch nur in Erwägung zu ziehen.

Die ganze Konversation zwischen Cohen und Batchelor können Sie Ihren Ohren hier kredenzen.

Auf Platz 3 leihen wir US-General Mark A. Milley unsere Aufmerksamkeit, dem Stabschef der US Army, der in einer Rede in Washington DC aktuell von sich gab: „Die strategische Entschlossenheit unserer Nation, der Vereinigten Staaten, wird in Frage gestellt und unsere Bündnisse in einer Weise getestet, die wir seit vielen, vielen Jahrzehnten nicht erlebt haben. Ich möchte jenen, die uns Schaden zuzufügen wünschen, gegenüber klar sein … wir werden Euch aufhalten und wir werden Euch härter schlagen, als Ihr jemals geschlagen worden seid. Darüber täusche man sich nicht.“

So steht es hier geschrieben.

Wenn Sie angesichts dieser Worte von General Milley wissen wollen, was bei einem Krieg zwischen den USA hier und Russland / China dort zu beachten wäre, sollten Sie hier klicken.

Auf Platz 2 heißt es: “Wer eine Reise unternimmt, hat viel zu erzählen…“

Das trifft auf F. William Engdahl zu, der vor kurzem in der VR China unterwegs war, um dort Vorträge zu halten. Seine dabei gesammelten Eindrücke und weitergehenden Überlegungen hält er hier fest.

Und auf Platz 1 rangiert ein erhellendes Gespräch, das der Dokumentarfilmer Moritz Enders mit Ex-Botschafter Michael Schaefer führte, hier in den “DWN“ nachzulesen, weil es den großen Rahmen und das Potential der Neuen Seidenstraße jenseits aller Bedenken und Vorbehalte unterstreicht.

Zur Ergänzung hätte ich des Weiteren dieses hier und dieses hier für Sie im Angebot, aber last but not least auch noch diesen Seidenstraßen-Artikel hier von meinem Freund Pepe Escobar.

Zuletzt noch das Musikstück der Woche: HERB ALPERT & THE TIJUANA BRASS – A Taste Of Honey.

In dem Sinne, ganz der Ihre,

Lars Schall.

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