Jede Woche am Sonntag stelle ich eine Auslese der zehn bemerkenswertesten Geschichten und Veröffentlichungen vor, über die ich bei meinen Streifzügen durch die Tiefen und Weiten des weltumspannenden Informationsnetzes gestolpert bin.
Von Lars Schall
Geneigte Leserin, geneigter Leser,
willkommen bei Die Woche im Rückspiegel betrachtet. Mit diesem Format möchte ich Ihnen immer wieder des Sonntags im Schnelldurchlauf Geschichten und Veröffentlichungen zu 10 Themenbereichen präsentieren, die mir im Laufe der jeweils vorangegangenen Woche als wie auch immer beachtenswert auffielen.
Und damit ohne weiteren Aufhebens zu den…
TOP 10-LINKS DER WOCHE
Auf Platz 10 erfahren Sie hier, welchen aktuell veröffentlichten Tonträger ich demnächst in einer Kling-Klang-Boutique gegen den Wert von ein paar Euronen erwerben gehen werde.
Auf Platz 9 führt Gerrit Wustmann hier ein Gespräch mit Tayfun Guttstadt über die Lage syrischer Flüchtlinge in der Türkei, über islamistische Hilfsorganisationen, Kinderarbeit und antiarabische Ressentiments türkischer Nationalisten.
Auf Platz 8 soll es hier bei Jonathan Vanian um das Thema “How Economists View the Rise of Artificial Intelligence” gehen, ehe sich Jonah Kanner und Alan Weinstein hier mit “The Astrophysicists Who Faked It“ befassen.
Auf Platz 7 scheint mir AEPs Kommentar hier vom 3.11. eine Erwähnung im Rückspiegel wert zu sein. Man muss nicht mit seinen Ausschmückungen und seiner vorbehaltlosen Betonung des Parlaments konform gehen, aber er versteht das “Brexit“-Gerichtsurteil als eine Flankenbewegung gegen die (aus der Zeit gefallenen) Chauvinisten „Britanniens“ in der UKIP und bei den Tories (von wo die UKIPs ja herkommen). Mir sagt der Ton zu, in dem AEP auf den Ausgleich zwischen Deutschland und dem UK bedacht ist. Aber andererseits ist nicht zu hoffen, dass die Premierministerin dies aus Verlegenheit auch nur im Ansatz in ihrer Taktik berücksichtigen kann.
Auf Platz 6 geht die Off-Broadway-Aufführung von “Warten auf Godot“ der US Federal Reserve weiter: die US-Notenbank hält die Fed Funds Rate bei 0,25 bis 0,5 Prozent festgezurrt – und hier ist das Skript der dazugehörigen Erklärung.
HSBC Holdings, Royal Bank of Canada und die Royal Bank of Scotland Group, drei Primärhändler der Federal Reserve, gehen davon aus, dass die Fed Funds Rate auch über den kommenden Dezember hinaus bei 0,25 bis 0,5 Prozent festgezurrt bleiben wird – siehe hier.
Auf Platz 5 nimmt der Ölpreis seinen größten wöchentlichen Rückgang seit vergangenen Januar hin, u.a. da Zweifel am OPEC-Deal über einen geringeren Ölausstoß bestehen. Ed Morse von Citigroups Rohstoffabteilung sagte, dass Saudi-Arabien und Russland “hungrig auf eine Übereinkunft“ seien, und so würden die OPEC-Mitglieder mit anderen Ölexporteuren, die nicht Mitglied in der OPEC sind, am Ende diesen Monats eine Vereinbarung schließen.
Mehr dazu hier.
Bei der OPEC selber gab man sich “tiefst optimistisch“, dass ein Deal zustande kommen werde, wie Sie hier ersehen.
Auf Platz 4 kommen wir vom “schwarzen Gold“ zum richtigen Gold, und zwar mit diesen vier Veröffentlichungen:
“China links gold market with Dubai”;
“Russia’s VTB aims to double its gold trade in three years”;
“Fosun in exclusive talks to buy stake in Russian gold miner Polyus: sources”;
und:
“Swiss gold refinery Argor-Heraeus to be acquired by Private Equity investors”.
Auf Platz 3 dürfte am langweiligsten Ort der Welt, in Hollywood, zunehmend Chinesisch gesprochen werden – worauf Sie hier stoßen.
Auf Platz 2 ist bei der US-Präsidentschaftswahl, wem sage ich das, Geld ein großes Thema. Beispielsweise in diesem Sinne hier oder in diesem Sinne hier.
Dann sprach John Pilger mit Julian Assange über die fortdauernden Email-Leaks rund um Hillary Rodham Clinton.
Assange führte in dem Gespräch aus, dass sich in den “Podesta Files“ eine Email von HRC findet, die im Frühjahr 2014 entstand, kurz nachdem sie ihren Posten als US-Außenministerin aufgegeben hatte. In dieser Email an John Podesta steht, dass ISIS von den Regierungen Saudi-Arabiens und Katars finanziell unterstützt werde.
Pilger meinte daraufhin zu Assange, dass aus Saudi-Arabien und Katar Gelder an die Clinton Foundation geflossen seien, während Clinton Außenministerin war und das Außenministerium überaus große Rüstungsaufträge an Saudi-Arabien genehmigt habe. Dementsprechend sei ISIS größtenteils mit Geldmitteln aufgebaut worden, das von Leuten kam, die auch der Clinton Foundation Geld gegeben hätten.
Assange dazu: „Ja.“
Pilger: „Das ist außergewöhnlich.“
Ferner äußert sich Assange hier zur Behauptung, Russland würde hinter den Leaks stecken.
Ein Ex-CIA-Mitarbeiter macht hier kund, was er von Clintons Emailaffäre hält, wohingegen hier beim FBI der Antichrist gesichtet wurde und hier merkwürdige Dinner-Veranstaltungen in den Fokus rücken.
Abschließend heißt es hier: Vorsicht bei der Stimmenabgabe in den US-Wahlen, al-Qaida könnte zuschlagen wollen.
Und auf Platz 1 lohnte sich bisweilen ein Abonnement von “Foreign Affairs“, denn dann könnte man solche Artikel wie diesen hier von US-Verteidigungsminister Ashton Carter über die Sicherheit in der Asien-Pazifik-Zone voll und ganz lesen…
Zuletzt noch das Musikstück der Woche: SEBASTIAN – Embody.
Do you ever know how the child lies
When the child is going so red?
Have you ever known
Have you ever known
Have you ever known
I’m a liar?
In dem Sinne, ganz der Ihre,
Lars Schall.