Zum Thema der „produktiven Kreditschöpfung“

Die Geldschöpfung via Schulden hat Konsequenzen, allzumal wenn das „Maß der privaten Verschuldung schneller wächst als die Einkommen“ und an den Finanzmärkten „eine Zunahme des Anteils der spekulativen Kredite am gesamten Kreditvolumen“ verzeichnet wird. Wie wäre es stattdessen mit den Vorzügen der „produktiven Kreditschöpfung“?

Von Lars Schall

Ein Ökonom, der die Finanzkrise kommen sah

Viele sogenannte Finanz-„Experten“ wurden vom Ausbruch der Finanzkrise 2007/08 auf dem völlig falschen Fuß erwischt. Zu jenen Zeitgenossen, die vom Ausbruch der Finanzkrise keineswegs auf dem falschen Fuß erwischt wurden, sondern ganz im Gegenteil: die sie prognostiziert hatten, ehe sie eintraf, gehören nicht zuletzt Ökonomen und Finanzanalysten, die ihr Augenmerk dem Werk von Hyman Minsky (1919-1996) widmen, insbesondere seiner Krisentheorie, die er während der 1960er und 1970er Jahre entwickelt hatte. Hierbei steht das Verhältnis zwischen dem Produktions- und dem Finanzbereich sowie deren Einflüsse auf die wirtschaftliche Gesamtentwicklung im Zentrum. Minsky schuf eine Theorie der zyklischen Wirtschaftsentwicklung, bei der Cash Flows, Spekulationsgeschäfte, Investitionen, Banken und finanzielle Wechselbeziehungen systematisch miteinbezogen werden. Geld ist für Minsky – im Gegensatz zu einer Vielzahl seiner Fachkollegen – nichts Neutrales, Kunjunkturzyklen ergeben sich hauptsächlich durch ein Auf und Ab privater Investitionsaufkommen, und hierarchisch steht der Finanzsektor an primärer Stelle im kapitalistischen Wirtschaftssystem, das laut Minsky, einem Studenten von Joseph Schumpeter, wiederum inhärent instabil ist.

Zu der besagten Kategorie der Ökonomen, deren Arbeiten explizit auf dem Werk von Hyman Minky aufbauen, zählt der australische Wirtschafts- und Finanzgelehrte Steve Keen. Von 2006 an sagte Keen von Minskys Krisenthese ausgehend eine Wirtschaftskrise voraus, die durch einen zu hohen Schuldenanteil am Bruttonationaleinkommen verursacht werden würde, wonach eine Deflation bzw. genauer: eine Schuldendeflation folgen sollte. So ist es denn auch gekommen. Für diese Vorhersage erhielt Keen den Revere Award for Economics vom Real-World Economics Review.

In einem Interview für Asia Times Online erklärte mir Keen die „kausal-deterministische Funktion hinter dem Ganzen“, die ihn befähigte, die Krise zu prognostizieren: „Es ist das Maß der privaten Verschuldung, die schneller wächst als die Einkommen“ – und dies sei wiederum das, „was sich als das Wichtigste im Kapitalismus erweist.

Die Kreditvergabe in den USA wurde mit der Zeit verantwortungslos geführt, daran besteht kein Zweifel; allein, das Problem mit der Verschuldung existierte „trotzdem endemisch im amerikanischen System, und wenn man einfach die Höhe der Verschuldung zum BIP betrachtete, konnte man sehen, dass etwas sehr Gefährliches vor sich ging. Der einzige Weg, das zu übersehen, lag im Ignorieren dieses besonderen Indikators.“

Auch ohne die verantwortungslosen, nicht selten betrügerischen Kreditvergabegeschäfte „ist die Schuldenkrise immer noch inhärent, denn, wenn Sie beispielsweise zum Jahr 1987 zurückkehren, als wir den ersten Börsencrash hatten, erreichte die Höhe der Verschuldung zum BIP bereits ein Niveau der Großen Depression.“ Dieses Niveau sei 1995/96 übertroffen worden und fortan weiter gestiegen.

Steve Keen: In den letzten 15 Jahren hätten wir jederzeit sagen können, ‚Moment mal, dieses Schuldenniveau ist zu hoch, wir müssen sofort damit aufhören‘. Selbst wenn wir
das damals gemacht hätten, hätten wir immer noch eine Mini-Depression gehabt; der einzige Unterschied ist, dass diese Krise viel schlimmer ist. Nun, es ist nicht so einfach, eine Fabrik auszurauben, wissen Sie, Dinge können sozusagen vom Laster fallen. (…) Der Diebstahl von Geld dagegen ist sehr einfach, und natürlich haben Banken eine rechtliche Verantwortung gegenüber dem Rest der Gesellschaft, wenn sie die Möglichkeit haben, Schulden und somit Geld zu machen. Und das setzt voraus, dass sie sich so verantwortungsbewusst wie möglich verhalten, aber aufgrund der Art, in der sich die Gesellschaft mit der Zeit entwickelt, dürfen die rücksichtslosesten Menschen Banken führen. Und so ist betrügerisches Verhalten natürlich nur einen Schritt von dieser speziellen Gelegenheit entfernt.

Das bedeutet dann, dass das, was passiert, am Ende schlimmer ist, als das, was ich in meinen Modellen prophezeie, weil man zusätzlich zu unverantwortlichem auch noch betrügerisches Verhalten erhält und Geld, das da sein sollte, nicht da ist. Finanzanlagen, denen reale Werte entgegenstehen sollten, werden nicht von solchen Werten gedeckt. Es existieren unterschiedliche Eigentumsansprüche, es gibt offenen Diebstahl, und das bedeutet natürlich, dass der Schock, den das System spürt, wesentlich schlimmer ist, und selbstverständlich darf es so weitergehen, weil wir dieses Verhalten nicht wirklich strafrechtlich verfolgen.

LS: Aber die Krise wird dadurch verschärft, dass die kriminellen Aspekte nicht verfolgt werden.

SK: Das ist richtig. Wenn einige dieser Menschen ihr ganzes Leben hinter Gittern verbrächten, statt auf den Cayman Islands, dann hätten wir am Ende eine wirksame Hürde für diese Verhaltensweise, zumindest für eine Weile, denn diese Erfahrung setzt sich in den Köpfen anderer fest, die vielleicht erwägen, später eine betrügerische Karriere einzuschlagen. Aber wenn man sie sogar belohnt, indem man sie rettet, wie wir dies derzeit machen, und andere bestraft, die nur unbeteiligte Zuschauer der ganzen Krise waren, wie solche, die öffentlichen Renten beziehen, schlecht bezahlte Jobs haben oder von Sozialhilfe abhängig sind, falls sie in Griechenland leben, etc., dann belohnt man letztendlich betrügerisches Verhalten. Uns wird gesagt, dass ehrlich zu sein und arm zu sein nicht schlau ist, sondern unehrlich und reich. Das ist die letzte Botschaft, die wir einer Gesellschaft vermitteln wollen, aber genau das machen wir jetzt.

Bezogen auf die Ansicht, dass niemand die Krise habe kommen sehen, sagte Keen: „Das Mantra ‚niemand hätte dies kommen sehen können‘ ist fast das genaue Gegenteil der Wahrheit: die einzige Möglichkeit, diese Krise nicht kommen gesehen zu haben, bestand darin, durch eine unbedarfte Sicht massiv darüber getäuscht worden zu sein, was die Arbeitsweise von Banken angeht. Unglücklicherweise wird Wirtschaftstheorie genau von einer solchen unbedarften Sichtweise dominiert, die jene, die eine solche Theorie glauben, zu einer Leugnung der Realität bewegten, die so tief greifend war wie die derjenigen, die vorgaben, Kleidung am nackten Kaiser sehen zu können.

Politiker, die dieses Mantra wiederholen, helfen der Wirtschaftswissenschaft, sich vor ihren eigenen Schwächen zu verstecken, obwohl wir in Wirklichkeit eine Revolution in der Wirtschaftstheorie und einen Umsturz in der von Banken dominierten Politik von heute bräuchten.

Als „wichtigste Sache“ am Kapitalismus, „die die meisten Ökonomen nicht verstehen“, strich Keen abschließend die Tatsache hervor, „dass Banken nicht bloß passive Lagerstätten für Geld sind, sondern Geld aktiv produzieren und den Kapitalismus können, wenn sie es schlecht machen – was destabilisieren sie, wenn sie sich selbst überlassen bleiben, stets zu tun pflegen.“  (1)

Zur Hypothese der finanziellen Instabilität

Ein Gelehrter, der von der Finanzkrise 2007/08 gewiss nicht überrascht gewesen wäre, so er sie noch hätte erleben dürfen, trug den Namen Hyman Minsky. Sagte er doch derlei Ereignisse als eine regelmäßige Eigenschaft des Finanzsystems voraus: „Finanzielle Instabilität und Finanzkrisen sind Gegebenheiten des Wirtschaftslebens“, lautete eine seiner Überzeugungen. Grund genug, sich ein wenig mit dem auseinanderzusetzen, was Minsky die „Hypothese der finanziellen Instabilität“ nannte.

Häufig wird diese Theorie mit drei Worten zusammengefasst: „Stabilität ist destabilisierend.“ Ausführlicher lautet Minskys Erkenntnis: „Stabilität – oder Ruhe – in einer Welt mit einer zyklischen Vergangenheit und mit kapitalistischen Finanzinstituten ist destabilisierend.“ Er ging davon aus, „dass der Kapitalismus inhärent fehlerhaft, anfällig für Booms, Krisen und Depressionen ist. Diese Instabilität liegt aus meiner Sicht an den Eigenschaften, die das Finanzsystem besitzt, wenn es sich im Einklang mit voll ausgebildetem Kapitalismus befindet. Solch ein Finanzsystem wird in der Lage sein, sowohl Signale zu erzeugen, einen beschleunigten Wunsch zum Investieren hervorzurufen, als auch die Finanzierung dieser beschleunigten Investitionen.“ (2)

Dazu Steve Keen: „Das ist eine starke Aussage: Der Kapitalismus ist von vornherein problematisch, und dies aufgrund der Besonderheiten, die das Finanzsystem haben muss: die Ursachen der Instabilität sind kein optionales Extra, das eine sorgfältige Regulierung oder ein institutionelles Design beseitigen könnte.“ (3)

Einem Aufsatz, den Hyman Minsky 1977 für das Magazin Challenge geschrieben hatte, können wir die Grundidee der „finanziellen Instabilität“ entnehmen.

Minsky bringt vor, dass der „natürliche Ausgangspunkt für die Analyse der Beziehung zwischen Schulden und Einnahmen“ der ist, sich eine „Wirtschaft mit einer zyklischen Vergangenheit heranzuziehen, der es nunmehr gut ergeht“. Die Schulden, die bestehen, „spiegeln die Geschichte der Wirtschaft wider, die einen Zeitraum in der nicht allzu fernen Vergangenheit umfasst, in der es der Wirtschaft nicht so gut erging. Akzeptable Verbindlichkeitsstrukturen basieren auf einer gewissen Sicherheitsmarge, so dass die erwarteten Cashflows selbst in Zeiten, in denen es der Wirtschaft nicht gut geht, einen vertraglichen Schuldendienst abdecken können.“

Nun aber, da es der Wirtschaft gut ergeht und diese Phase länger andauert, „werden zwei Dinge in den Chefetagen evident. Bestehende Schulden sind leicht validiert und Einheiten, die stark verschuldet waren, florierten; es machte sich bezahlt, Fremdkapital aufgenommen zu haben.“ Daraus erwächst die Erkenntnis, dass die „Sicherheitsmargen, die in die Schuldenstrukturen eingebaut wurden“, gemindert werden können – jedenfalls „werden sich über einem Zeitraum hinweg, in dem es der Wirtschaft gut geht, die Ansichten über akzeptable Schuldenstrukturen ändern.“ Zugleich „nimmt die zulässige Höhe der Schulden, die für die Finanzierung verschiedener Arten von Tätigkeiten und Positionen verwenden werden“, bei den Geschäftsabschlüssen zwischen Banken, Investmentbankern und Geschäftsleuten zu. „Diese Erhöhung des Gewichts der Fremdfinanzierung erhöht den Marktpreis von Kapitalvermögen und erhöht die Investitionen. Indem dies weitergeht, wird die Wirtschaft in eine Boom-Wirtschaft verwandelt.“

Stabiles Wachstum sei jedoch unvereinbar mit der Art und Weise, „in der die Investitionen in einer Wirtschaft bestimmt werden, in der kreditfinanziertes Eigentum an Kapitalvermögen vorhanden ist und in der der Umfang, zu dem eine solche Schuldenfinanzierung durchgeführt werden kann, vom Markt bestimmt wird. Daraus folgt, dass die fundamentale Instabilität der kapitalistischen Wirtschaft nach oben hin verläuft. Die Tendenz, eine gute Phase in einen spekulativen Investitionsboom zu transformieren, stellt die grundlegende Instabilität in einer kapitalistischen Wirtschaft dar.“

Innovationen bei den Finanzpraktiken stellten „ein Merkmal unserer Wirtschaft“ dar, „vor allem, wenn die Dinge gut laufen“, und es komme zur Entwicklung von neuen Institutionen und Instrumenten. Für den Bereich der „neue Instrumente“ nannte Minsky damals als ein Beispiel verhandelbare Einlagenzertifikate. „(J)edes neue Instrument und der erweiterte Einsatz von alten Instrumenten steigert die Höhe der Finanzierungsmittel, die verfügbar sind und zur Finanzierung von Aktivitäten und das Eingehen von Positionen in übernommenen Vermögenswerten verwendet werden können.“ Daraus folgt eine Preiserhöhung der Finanzanlagen gegenüber zu den gegenwärtig herrschenden Produktionsleistungspreisen – „und dies führt zu einer Erhöhung der Investitionen.

Die Menge des relevanten Gelds wird in einer Wirtschaft, in der Geld mit der Definition von Keynes konform geht, endogen bestimmt. Das Geld der Standard-Theorie – seien es die Mindestreservebasis, Sichteinlagen und die Währung oder ein Konzept, das Festgelder und Spareinlagen umfasst – vermag die monetären Phänomene, die für das Verhalten unserer Wirtschaft relevant sind, nicht einzufangen.“ Minsky nimmt eine Unterscheidung zwischen HedgeFinanzgeschäften und Finanzspekulationen vor: „Hedge-Finanzgeschäfte erfolgen, wenn von den Cashflows aus dem operativen Geschäft erwartet wird, dass sie groß genug sein werden, um die Zahlungsverpflichtungen auf Schulden erfüllen zu können. Spekulative Finanzgeschäfte erfolgen, wenn von den Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit nicht erwartet wird, dass sie groß genug sein werden, um Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen, auch wenn der Barwert der erwarteten Zahlungseingänge größer ist als der Barwert der Zahlungsverpflichtungen. Spekulierende Einheiten erwarten, die Verpflichtungen durch das Beschaffen von Finanzmitteln via neuer Schulden erfüllen zu können.“ Folge man dieser Definition, so sei „eine ,Bank‘ mit Sichteinlagen und kurzfristigen Einlagen in der Regel in spekulative Finanzgeschäfte engagiert.“

In der Zeitspanne, da es der Wirtschaft gut ergeht, „sind private Schulden und spekulative Finanzpraktiken validiert.“ Und hier nun komme der Unterschied zwischen Hedge-Finanzgeschäften und Finanzspekulationen ins Spiel, denn während „Einheiten, die sich in Hedge-Finanzgeschäften engagieren, nur vom normalen Funktionieren von Faktor- und Gütermärkten abhängen, hängen Einheiten, die sich in spekulativen Finanzgeschäften engagieren, auch vom normalen Funktionieren der Finanzmärkte ab. Insbesondere müssen spekulative Einheiten kontinuierlich ihre Positionen refinanzieren. Höhere Zinsen werden ihre Geldkosten selbst dann erhöhen, wenn sich die Renditen auf die Vermögenswerte nicht erhöhen sollten.“

Solange Hedge-Finanzgeschäfte die Szenerie dominierten, könne „eine Geldmengenregel ein valider Leitfaden für die Politik“ sein; doch verlöre „eine solche Regel ihre Gültigkeit, wenn der Anteil der spekulativen Finanzen zunimmt. Die Federal Reserve muss den Kreditmarktbedingungen immer dann mehr Aufmerksamkeit schenken, wenn die Bedeutung der spekulativen Finanzierungen zunimmt, da die weitere Arbeitsfähigkeit von Einheiten, die sich in spekulativen Finanzen engagieren, von Zinsraten abhängt, die innerhalb ziemlich enger Grenzen verharren.“

Die in spekulativen Finanzen engagierten Einheiten wiesen „ an ,drei Fronten‘“ Anfälligkeiten auf: „Erstens müssen sie die Marktanforderungen erfüllen, indem sie Schulden refinanzieren. Ein Anstieg der Zinssätze kann ihre Barzahlungsverpflichtungen im Vergleich zu den Bareinzahlungen steigen lassen. Zweitens, da ihre Vermögenswerte langfristiger als ihre Verbindlichkeiten sind, wird ein Anstieg der lang- und kurzfristigen Zinsen zu einem größeren Rückgang des Marktwerts ihrer Vermögenswerte als dem ihrer Verbindlichkeiten führen. Der Marktwert der Vermögenswerte kann kleiner als der Wert ihrer Schulden werden. Die dritte Schwachstelle ist, dass die Ansichten über akzeptable Verbindlichkeitsstrukturen subjektiv sind, und ein Defizit von Bareinzahlungen gegenüber Barzahlungsverpflichtungen vermag zu schnellen und breiten Neubewertungen von gewünschten und akzeptablen Finanzierungsstrukturen führen.“

Wenn die Dinge gut gingen, könne „das Experimentieren mit Schuldenstrukturen über Jahre hinweg fortdauern“, wodurch „die Grenzen des Marktes“ schrittweise geprüft würden; wenn etwas schief ginge, könne „die Neubewertung von akzeptablen Schuldenstrukturen“ dagegen „sehr plötzlich und schnell vonstattengehen.“

Eine weitere Unterscheidung nimmt Minsky zwischen den Hedge- und
Spekulationsfinanzgeschäften einerseits, und die Methode der Ponzi-Finanzierung (Schneeballsystemfinanzierung) vor. Die Ponzi-Finanzierung stelle eine Situation dar, „bei der Barzahlungsverpflichtungen auf Schulden durch die Erhöhung der Menge an ausstehenden Verbindlichkeiten erfüllt werden. Hohe und steigende Zinsen können Hedge-Finanz-Einheiten dazu zwingen, spekulative Finanzgeschäfte zu tätigen, und spekulative Finanz-Einheiten dazu, sich in Ponzi-Finanzgeschäften zu engagieren.“

Einheiten, die sich in Schneeballsystemen betätigen, vermöchten jedoch „nicht allzu lange durchzuhalten.“ Werden die finanziellen Schwächen einiger Einheiten und ihre Bewertungen  publik, wirke sich das „auf die Bereitschaft der Banker und Geschäftsleute aus, die Schulden einer Vielzahl von Organisationen zu finanzieren. Sofern er nicht durch Staatsausgaben ausgeglichen wird, führt der Rückgang der Investitionen, der von einer Finanzierungszurückhaltung herrührt, zu einem Rückgang der Gewinne und der Fähigkeit, Schulden auszuhalten. Ganz plötzlich kann sich eine Panik entwickeln, da der Druck nach einer niedrigeren Schuldenquote steigt.

Was wir mit der Hypothese der finanziellen Instabilität haben, ist eine Theorie, wie eine kapitalistische Wirtschaft endogen eine finanzielle Struktur erzeugt, die anfällig für Finanzkrisen ist, und wie das normale Funktionieren der Finanzmärkte in der resultierenden Boom-Wirtschaft eine Finanzkrise auslösen wird.“ (4)

Die unproduktive Verwendung von Geld

Soweit zur Hypothese der finanziellen Instabilität nach Hyman Minsky.

Auch den jüngeren Untersuchungen des Wirtschaftswissenschaftlers Richard Werner kann entnommen werden, dass in der Tat zahlreichen Krisen an den Finanzmärkten „eine Zunahme des Anteils der spekulativen Kredite am gesamten Kreditvolumen vorausgegangen ist.“ (5)

Dass die Geldschöpfung der Geschäftsbanken durch Kreditvergabe, die nicht selten in spekulative Geschäfte dirigiert wird, „enorme praktische Relevanz hat“, wenn es um ökonomische Theorien geht, machte eine wissenschaftliche Arbeit von Michael Kumhof, Research-Leiter der Bank von England, und Zoltan Jakab vom Internationalen Währungsfonds klar: „Wenn die Bankengeldschöpfung in ein Modell der Wirtschaft eingepflegt wird, dann kommen deutlich größere Schwankungen der Kreditvergabe heraus, die viel größere Effekte auf die Wirtschaft haben, als wenn man die Intermediationshypothese oder die Loanable-Funds-Theorie zugrunde legt, zeigen sie. Danach lag die Unfähigkeit der Notenbanken und anderer, die Finanzkrise vorherzusehen und zu verhindern, auch an ihrem falschen Verständnis des Geldwesens.“ (6)

Die Spreu vom Weizen trennt sich letztlich bei der Frage, für welche Zwecke die Kredite vergeben werden, die zum Wachstum der Geldmenge führen. So gibt es im Wesentlichen drei Arten von Kreditschöpfung: Erstens jene Kredite, „die für produktive Investitionen verwendet werden (,produktive Kreditschöpfung‘). Sie tragen zu einem inflationsfreien Wirtschaftswachstum bei. Zweitens existieren Kredite, die für Konsumausgaben verwendet werden (;konsumtive Kreditschöpfung‘). Sie fördert die Inflation, nicht aber das reale Wirtschaftswachstum. Und schließlich drittens werden Kredite außerhalb der Güterwirtschaft für Geschäfte an Vermögens- und Immobilienmärkten verwendet (,spekulative Kreditschöpfung‘). Sie trägt zu spekulativen Blasen an Vermögensmärkten bei.“ (7)

Die vernünftige Idee hinter der „produktiven Kreditschöpfung“ besteht in der Grunderkenntnis: „Investitionskredite an Unternehmen sind die besten Kredite. Die Kreditvergabe schafft Nachfrage und setzt mehr Geld in Umlauf. Gleichzeitig sorgen die damit finanzierten Investitionen dafür, dass künftig mehr Güter hergestellt werden können. Es muss also weder Inflation der Verbraucherpreise, noch der Vermögenswerte geben.“ (8) Oder anders gewendet: „Diese Art von Kredit sät eine Saat, aus deren Ernte er mit Zins zurückgezahlt werden kann. Als Investitionen zählen in diesem Sinne allerdings nur Ausgaben in die Erweiterung der Produktionskapazitäten, also Ausgaben für Maschinen und Betriebsgebäude, im weiteren Sinne auch die Vorfinanzierung von Löhnen, Pachten und sonstigen Kosten der Produktion. … Wenn der Unternehmer bzw. das Unternehmen mit der neuen oder ausgeweiteten Produktion Gewinn machen, können sie auch den Kredit mit Zinsen zurückzahlen.“ (9)

Zu den Argumenten, die für die Steuerung der Geldschöpfung sprechen, um produktiven Zwecken zugute zukommen, siehe die exklusive Übersetzung eines Vortrags von Richard Werner auf LarsSchall.com, „Weg von der zentralen Planung hin zur dezentralen Wirtschaft: Brauchen wir Zentralbanken?“ (PDF) Darin widerlegt Werner beispielsweise anhand seiner eigenen empirischen Forschung die Vorstellung, dass private Geschäftsbanken reine Finanzvermittler sind; kraft Kreditvergabe sind sie stattdessen Schöpfer neuen Geldes und tragen so im erheblichen Maß zur im Umlauf befindlichen Geldmenge bei.

Der absolute Großteil des Geldes, das wir benutzen, wird tatsächlich von privaten Geschäftsbanken via Schulden aus dem Nichts geschöpft und für nicht-produktive Zwecke verwendet.

Im Wesentlichen läuft es darauf hinaus, dass Geschäftsbanken ein Krediterstellungssystem verwenden, bei dem Geld in Bestandsbüchern (Ledger) angelegt wird, wenn Banken Kredite vergeben. Als Gegenleistung für ein Darlehen gibt der Kreditnehmer der Bank einen Schuldschein; der Schuldschein ist ein Bankvermögenswert, während der Kontostand, der dem Kreditnehmer gegeben wird, eine Bankverbindlichkeit ist. Und diese Bankguthaben machen den größten Teil des Geldes aus, welches wir verwenden. (10)

Die Geld-Schöpfung qua Schulden hängt essentiell von reichlich vorhandenen Energiequellen ab, die ein Wirtschaften im industriellen Stil ermöglichen, insbesondere vom Erdöl. Ohne Energie wird Geld und das damit Mögliche wertlos bzw. unmöglich, denn: „Geld und Öl stehen beide für dasselbe: die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten. Beide sind nutzlos, wenn es nichts zu kaufen, zu fahren oder zu essen gibt. Und doch gründet unser Wirtschaftssystem, das wir Kapitalismus nennen, das aber in Wirklichkeit etwas Anderes ist, auf Schulden, Mindestreserve-Banking, Derivate und Fiat-Währungen. Deshalb erfordert dies, dass es grenzenloses Wachstum in Unendlichkeit gibt, damit es überleben kann. Wachstum ist nicht möglich ohne Energie.“ (11)

Eine kleine Richtigstellung ist hier gleichwohl vonnöten: Banken greifen nicht (wie oftmals angenommen) auf das Mindestreservesystem (Fractional Reserve Banking) bei der Geldschöpfung qua Kreditvergabe zurück; es handelt sich vielmehr um einen Vorgang ex nihilo. (12)

Marshall Auerback, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter am Levy Institute in den USA, erklärt: „Bankkredite schaffen Einlagen und werden ohne Bezugnahme auf die Reservepositionen der Banken vergeben. Die Bank stellt dann sicher, dass ihre Reservepositionen in einem separaten Prozess rechtskonform sind, da sie weiß, dass sie die Reserven stets von der Zentralbank beziehen kann.“ (13)

Die Einlagen, welche durch Kredite geschaffen werden, ohne von den Bankenreserven abzuhängen, entsprechen neugeschöpftem Geld. Quantitativ stellt dieses Geld den größten Teil der Gesamtmenge des im Umlauf befindlichen Geldes dar. Der Staat schafft den übrigen Rest des Geldes, welches wir verwenden, und dies in ähnlicher Weise wie die Geschäftsbanken, bloß ist der Gläubiger hier der Staat selbst. Im Fall der USA emittiert das Schatzamt Schuldverschreibungen, die schließlich auf der Aktivseite der Bilanz der Federal Reserve liegen, während Reserven und Bargeld als Fed-Verbindlichkeiten in die Wirtschaft gelangen (über die 12 regionalen Federal Reserve-Banken, welche semi-private Einrichtungen sind). Statt Schuldverschreibungen extra herauszugeben, könnte der Staat im Grunde genommen das Geld auch direkt herausgeben (insofern beide gleichermaßen Verbindlichkeiten darstellen). (14)

Vorrang gegenüber der „produktiven Kreditschöpfung“ genießt eindeutig „die unproduktive Verwendung von Geld zum Kauf von Wertpapieren (vor allem Aktien), Immobilien und anderen Vermögensgütern“.Das ist der Kern dessen, was in den USA bis 2007 geschah. „Insgesamt stiegen die Immobilienpreise in den USA von 1993 bis 2007 um mehr als das doppelte, während das allgemeine Preisniveau in den USA im gleichen Zeitraum um weniger als 50 Prozent zunahm. Auch die Geldmenge M2 erhöhte sich in diesem Zeitraum um mehr als das doppelte. Noch viel stärker war das Wachstum der Hypothekarkredite bei den Geschäftsbanken. Diese vervierfachten sich im Zeitraum von 1993 bis 2007 und wurden für die Banken zunehmend zu einer Haupteinnahmequelle. Allerdings wurde die Immobilienblase nicht einfach durch einen Anstieg traditioneller Hypothekarkredite ermöglicht, welche dann zu entsprechender Geldschöpfung führten. Es kamen Innovationen dazu, welche eine deutliche und systematische Ausweitung der Kreditgewährung auch an Darlehensnehmer mit geringer Bonität (Subprime-Kredite) ermöglichte und die Immobiliennachfrage noch einmal wesentlich anheizte.“ (15)

Für die Banken war das ein exzellentes Geschäft: „Der Geldschöpfungsprozess ist im Normalfall ein sehr lukrativer Vorgang, da sich mit wenig Aufwand (Geldschöpfung aus dem Nichts) viel Geld (Zinsen) verdienen lassen. Dies erklärt zu einem Teil, weshalb der Finanzsektor und insbesondere Banken wirtschaftlich so erfolgreich sind, obwohl sie ja nichts produzieren, was direkt gebraucht werden kann. Fließt nun ein großer Teil der neu geschaffenen Geldes auf Finanzmärkte bzw. auf den Immobilienmarkt, dann profitiert der Finanzsektor gleich noch einmal, weil die entsprechenden Transaktionen meist ebenfalls über Banken abgewickelt werden und entsprechend auch Kommissionen anfallen.“ (16)

Die fast 20-jährige Amtszeit von Alan Greenspan als Vorsitzender der US-Zentralbank, die am 11. August 1987 begann und am 31. Januar 2006 endete, vermag durchaus so zusammengefasst zu werden, dass um kurzfristiger Erfolge und Renditen willen eine immer größere Ausreizung der Verschuldungsmöglichkeiten stattfand, die den wechselnden US-Regierungen zur Verfügung standen. Die Krise von 2007/08, die von Greenspan auf dem Fed-Vorstandsposten miteingefädelt worden ist, war nur der Höhepunkt immer größerer Kreditmengen – bis zu dem Punkt, da das Finanzsystem kurz vor dem Kollaps stand. Gemessen am realen Wachstum geisterte viel zu viel Kredit herum. Daran hat sich nichts geändert, ganz im Gegenteil: lediglich einer neuerlichen Flut billigen Geldes, die von einer nie dagewesenen Niedrigzinspolitik und einer Reihe von Markteingriffen begleitet wurde, und einer weiteren Verschuldung der US-Verbraucher für privaten Konsum ist es zu verdanken, dass der Systemcrash bislang abgewendet werden konnte.

Die konsum-getriebene US-Wirtschaft wird jedenfalls nach wie vor mehr von Krediten getragen, denn von einem Anstieg bei den Einkommen. Während die durchschnittlichen Einkommen in den Vereinigten Staaten zwischen der Pleite von Lehman Brothers und dem Jahr 2015 um circa 4 Prozent zunahmen, erhöhten sich die aufgenommenen Kredite für den Konsum um satte 28 Prozent.

Eine Funktion der Wall Street ist der Prozess, der Initial Public Offerings oder IPOs genannt wird: vielversprechende neue Unternehmen werden an den Markt gebracht, damit „die USA weiterhin in neue Branchen, guten Arbeitsplätzen und Innovationen konkurrenzfähig bleiben“. Nur ist diese Funktion „einer Lokomotive für neue Geschäftseinführungen“ mehr Mythos denn Realität, wie Ron Chernow bereits 2001 klar machte. Damals in der New York Times schreibend, „,analysierte Ron Chernow genau, wie die Nasdaq-Börse, der Primärmarkt der Wall Street für Tech-Startups, dem Land gedient hatte. Chernow schrieb: ,Die Sorge kreiste um das Elend der Kleinanleger, die im Tech-Wrack verstümmelt wurden. Aber was geschah mit all dem Geld, das sie in den IPOs verschwendeten? Stellen Sie sich die Aktienbörse der letzten Jahre als einen wahnsinnigen Kontrollturm vor, der die meisten ankommenden Flugzeuge auf einen lebendigen, verkehrsreichen Flughafen leitete, der als die New Economy bekannt ist, während ein anderer, darniederliegender Flughafen, die Old Economy, mit leeren Rollbahnen stagnierte. Der Markt hat als ein riesiger, erratischer Mechanismus zur Fehlallokation von Kapital in ganz Amerika funktioniert.‘“ (17)

Das serielle Produzieren von Blasen – wie die des Dotcom-Spuks mit seinem IPO-Fieber – durch die unproduktive Verwendung von Geld kehrte mir gegenüber der italo-amerikanische Ökonom Guido Preparata hervor, als ich ihn fragte: „Es wird vielfach gesagt, die Finanzkrise von 2008/2009 habe ihre Ursprünge in der amerikanischen Hypothekenkrise. Was ist Ihre Meinung?“

Guido Preparata: Ganz und gar nicht. Der Hebel der zweitklassigen Hypotheken war nur ein lokaler Vergrößerungsmechanismus, der einen Zusammenbruch auslöste, welcher in der Mache war, seitdem diese jüngste Blase im Frühling 2002 sichtbar und massiv aufgeblasen wurde. …  Seit dem neo-liberalen Umschwung 1979-1981, unter dem Vorsitz Paul Volckers bei der Fed, fährt das US-Imperium eine neue Strategie, nachdem es beinahe eine Dekade lang vergeblich versucht hatte, einen angemessenen Ersatz für sein zerstörtes Goldsystem der Nachkriegszeit zu finden.  Die aktuelle Strategie besteht im absichtlichen Aufblähen von Spekulationsblasen. Diejenige, die im September 2008 platzte, war der dritte Fall einer gesteuerten finanziellen Expansion, gefolgt von einer Implosion.

Die Logik dahinter ist immer die gleiche. Die erste Spekulationsblase blähte sich von 1982 bis 1987 auf, womit sie den Beginn einer Ära, die des Yuppytums, markiert. Entfacht unter Reagan,  schlängelte sie sich bis zu Alan Greenspans großer Dot-Com-Blase von 1994-2001 hinüber. Auch das war eine Epoche, welche für den weiteren Verlauf bestimmend sein sollte und uns noch heute konditioniert. Sie sah die Absurdität des IPO der Internetfirmen, d.h. den verstärkten Ausverkauf virtueller Unternehmen wie Google und kürzlich Facebook, ein noch einmal grotesk unbeständigeres und idiotischeres Unternehmen. Das sind allesamt “Dinge” ohne jeden greifbaren, wirtschaftlichen Wert. Als der Dot-Com-Blase 2001 langsam die Luft ausging, begannen die Finanzmärkte, um nicht an Schwung zu verlieren, den Immobilienmarkt aufzupumpen, der durch Diffusionseffekte der Dot-Com-Blase bereits zu überhitzen begonnen hatte. Dem folgte ein weiterer Fünf-Jahres-Zyklus, zum Teil angetrieben vom Ausverkauf der zweitklassigen Hypotheken – und dann, abermals, der Crash.

Warum all das? In der Vergangenheit, das heißt bis 1968-1971, war es den USA möglich gewesen ihren Haushalt und ihre militärischen Ausgaben, die Kosten des Imperiums, zu bezahlen, indem sie ihre Handelspartner mit Bergen von Dollars überschütteten, und jene verloren irgendwann ihren Appetit daran, diese anzuhäufen. Der Dollar war die Leitwährung der Welt,  und ist es noch,  aber der in Bretton Woods festgelegte Goldstandard war schließlich durch den Verlust der industriellen Wettbewerbsfähigkeit Amerikas gebrochen worden. Von da an machte Nixon es sich zur Aufgabe, systematisch die industrielle Konkurrenz mit der Androhung von Entwertung, Protektionismus und Preiskriegen einzuschüchtern, um die amerikanische Fähigkeit, das Imperium durch das Drucken von Dollars bezahlen zu können, zu bewahren. Die Wirren der Siebziger stellen eine Chronik der gequälten, dorningen Mangelhaftigkeit einer solchen Entwicklung dar, an deren Ende, unter Carter, die Unmöglichkeit, sie zu verwalten, so problematisch wurde, dass man, wie schon gesagt, mit dem Beginn des neuen Jahrzehnts das System komplett überholte. De facto frackte Amerika seinen einst glorreichen industriellen Sektor endgültig ab, alldieweil es sich in eine vollumfassende Dienstleistungsökonomie verwandelte, mit dem Finanzsektor als Turbolader.

Es war ein meisterlicher Zug. Die (bezahlbare) Leistungsfähigkeit des Fernen Ostens übernahm die industrielle Herstellung, während die seriellen Blasen das Weltkapital an die Wall Street zogen, womit die für die imperiale Verwaltung notwendigen zusätzlichen Ressourcen herbeigeschafft wurden. Das wurde auch erkannt. Deutschland und China schulden beispielsweise ihren Exporterfolg ihrem privilegierten Zugang und ihrer Partnerschaft zu den USA, wofür sie andererseits reichhaltig durch Investitionen in US-Wertpapiere bezahlen, womit die USA wiederum unter anderem ihre weltweiten Militärbasen (natürlich einschließlich in Deutschland und rund um China) durchfüttern. Es ist fantastisch. (18)

QUELLEN:

(1) Vgl. Lars Schall: “Who saw the economic crisis coming and why?”, veröffentlicht von Asia Times Online am 8. März 2013 unter: http://www.atimes.com/atimes/Global_Economy/GECON04-080313.html

(2) Steve Keen: “Instability may not be optional”, veröffentlicht auf Business Spectator am 23. April 2013 unter: http://www.businessspectator.com.au/article/2013/4/23/economy/instability-maynot-be-optional#ixzz2VS119I7g

(3) Ebd.

(4) Vgl. Lars Schall: „Es ist an der Zeit, etwas Minsky zu lesen“, veröffentlicht auf LarsSchall.com am 20. Mai 2013 unter: http://www.larsschall.com/2013/05/20/es-ist-an-der-zeit-etwas-minsky-zulesen/. Der zugrunde liegende Text erschien von Hyman Minsky unter der Überschrift “The Financial Instability Hypothesis: An Interpretation of Keynes and an Alternative to ’Standard’ Theory” in Challenge, März- April 1977, Seiten 20-27.

(5) Gerald Braunberger: „Spekulationskredite sind das Grundübel“, veröffentlicht von Frankfurter Allgemeine Zeitung am 25. November 2009 unter: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/hedge-fonds-spekulationskredite-sind-das-grunduebel1881698.html

(6) Norbert Häring: „Gestern gaga, heute Mainstream: Geldschöpfung aus dem Nichts“, veröffentlicht auf Norbert Häring – Geld & Mehr am 25. Mai 2015 unter: http://norberthaering.de/de/27-german/news/377-geld-aus-dem-nichts#weiterlesen. Häring bezieht sich auf das “Working Paper No. 529” der Bank of England: “Banks are not intermediaries of loanable funds – and why this matters”, geschrieben von Zoltan Jakab und Michael Kumhof, online veröffentlicht unter: http://www.bankofengland.co.uk/research/Pages/workingpapers/2015/wp529.aspx

(7) Gerald Braunberger: „Spekulationskredite sind das Grundübel“, a.a.O.

(8) Norbert Häring: „Kreditlenkung wird bei Zentralbankern hoffähig – langsam“, veröffentlicht auf Norbert Häring – Geld & Mehr am 28. April 2015 unter: http://norberthaering.de/de/27german/news/347-likkanen#weiterlesen

(9) Norbert Häring: „Zinsen kann nur zahlen, wer Kredite produktiv verwendet“, veröffentlicht auf Norbert Häring – Geld & Mehr am 16. Mai 2014 unter: http://norberthaering.de/de/27german/news/87-zinsen-kann-nur-zahlen-wer-kredite-produktiv-verwendet#weiterlesen

(10) Im Übrigen lässt sich schwer definieren, was Geld eigentlich ist, wie selbst Forscher der Federal Reserve in den USA einräumten, als sie 1990 befanden: „[E]s gibt noch immer keine endgültige Antwort bezüglich aller letztlichen Anwendungen auf die Frage: Was ist Geld?“ Vgl. Richard A. Werner: “New Paradigm in Macroeconomics – Solving the Riddle of Japanese Macroeconomic Performance“, Pelgrave Macmillan, New York, 2005, Seite 132. Werner zitiert Michael T. Belongia und James A. Chalfant.

(11) Vgl. Michael C. Ruppert: “Crossing the Rubicon – The Decline of the American Empire at the End of the Age of Oil“, New Society Publishers, Gabriola Island, 2004, Seite Seite 19.

(12) Vgl. Richard A. Werner: “Can banks individually create money out of nothing? – The Theories and the empirical evidence”, International Review of Financial Analysis, Volume 36, Dezember 2014, Seiten 1-19, online unter: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1057521914001070, ders.: “How do banks create money, and why can other firms not do the same? An explanation for the coexistence of lending and deposit-taking”, International Review of Financial Analysis, Volume 36, Dezember 2014, Seiten 71-77, online unter: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1057521914001434, ders.: “A lost century in economics: Three theories of banking and the conclusive evidence”, International Review of Financial Analysis, Volume 46, Juli 2016, Seiten 361-379, online unter: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1057521915001477.

(13) Vgl. Pauline Skypala: “Pre-school lessons for bankers“, veröffentlicht von Financial Times am 20. Januar 2013 unter: https://www.ft.com/content/29fe03a0-5f41-11e2-be51-00144feab49a.

(14) Zur Frage, wie der Geldanteil des Staates in die Wirtschaft gelangt, siehe “How Currency Gets into Circulation“, veröffentlicht von der Federal Reserve Bank of New York unter: https://www.newyorkfed.org/aboutthefed/fedpoint/fed01.html.

(15) Mathias Binswanger: „Geld aus dem Nichts: Wie Banken Wachstum ermöglichen und Krisen verursachen“, Wiley, Weinheim, 2015, Seite 214.

(16) Vgl. Lars Schall: „Die Geldschöpfung aus dem Nichts ist nicht neutral“, Interview mit Mathias Binswanger, veröffentlicht auf LarsSchall.com am 1. September 2015 unter: http://www.larsschall.com/2015/09/01/die-geldschoepfung-aus-dem-nichts-ist-nicht-neutral/ (12) Ebd.

(17) Vgl. Pam Martens / Russ Martens: “Evidence Grows Showing Wall Street as a Negative Economic Force”, veröffentlicht von Wall Street on Parade am 27. Januar 2015 unter: http://wallstreetonparade.com/2015/01/evidence-grows-showing-wall-street-as-a-negativeeconomic-force/

(18) Lars Schall: „Die üblichen Geschäfte hinter dem Gemetzel“, Interview mit Guido Preperata, veröffentlicht auf LarsSchall.com am 5. August 2012 unter: http://www.larsschall.com/2012/08/05/die-ublichen-geschafte-hinter-dem-gemetzel/

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