„… Als dies der Bürgermeister sah, dachte er: ,Ha! Jetzt hat er wieder einen seiner körperlichen Zustände!‘ sprang hinzu, packte ihn am Hals und band ihm das Tuch etwas leichter. Aber dadurch wurde es nur noch schlimmer mit dem jungen Mann.“
Von Lars Schall
Kaum löst man die Krawatte, schon kommt das Tier heraus:
„… Als dies der Bürgermeister sah, dachte er: ,Ha! Jetzt hat er wieder einen seiner körperlichen Zustände!‘ sprang hinzu, packte ihn am Hals und band ihm das Tuch etwas leichter. Aber dadurch wurde es nur noch schlimmer mit dem jungen Mann. Er sprach nicht mehr Deutsch, sondern eine ganz merkwürdige Sprache, die niemand verstand, und machte große Sprünge. Der Bürgermeister war in Verzweiflung über diese unangenehme Störung. Er fasste daher den Entschluss, dem jungen Mann, dem etwas ganz Besonderes zugestoßen sein musste, das Halstuch vollends abzunehmen. Aber kaum hatte er dies getan, so blieb er vor Schrecken wie erstarrt stehen, denn statt menschlicher Haut und Farbe umgab den Hals des jungen Mannes ein dunkelbraunes Fell, und alsbald setzte derselbe auch seine Sprünge noch höher und sonderbarer fort, fuhr sich mit den Handschuhen in die Haare, zog diese ab, und, o Wunder! diese schönen Haare waren eine Perücke, die er dem Bürgermeister ins Gesicht warf, und sein Kopf erschien jetzt mit demselben braunen Fell bewachsen. …“
Aus: Der Affe als Mensch von Wilhelm Hauff (1827). (1)
Hans Werner Henze / Ingeborg Bachmann:
Der junge Lord (1964)
„Der Stoff geht auf die Parabel Der Affe als Mensch von Wilhelm Hauff … zurück“:
Quelle: