In diesen Tagen sei vielleicht einmal daran erinnert, wie die USA für gewöhnlich in große Kriege geraten: sie beherrschen die Kunst des ersten Schusses.
Von Lars Schall
Die Kunst des ersten Schusses besteht darin, dass man in einen Krieg eintreten möchte, aber man überlässt es der Gegenseite, den ersten Schuss abzufeuern, mit dem der Krieg beginnt.
Vor geraumer Zeit kam Patrick Clawson in seiner Eigenschaft als Leiter der Iran Security Initiative des Washington Institute in den USA darauf im Zusammenhang mit dem Iran zu sprechen.
„Die traditionelle Art und Weise, wie Amerika in den Krieg zieht, entspricht dem, was für die Interessen der USA am besten ist. Einige Leute mögen denken, dass Mister Roosevelt uns in den Zweiten Weltkrieg bringen wollte. Sie erinnern sich vielleicht, dass wir auf Pearl Harbour warten mussten. Manche denken vielleicht, dass Herr Wilson uns in den Ersten Weltkrieg bringen wollte. Sie erinnern sich vielleicht daran, dass wir auf die Lusitania-Episode warten mussten. Manch einer mag denken, dass Mister Johnson Truppen nach Vietnam schicken wollte. Sie erinnern sich vielleicht daran, dass wir auf den Vorfall im Golf von Tonkin warten mussten. In den Krieg mit Spanien zogen wir erst, als die ‚Maine‘ explodierte. Darf ich darauf hinweisen, dass Herr Lincoln nicht glaubte, die Bundesarmee einberufen zu können, bevor Fort Sumter angegriffen wurde, weshalb er dem Kommandanten in Fort Sumter befahl, genau das zu tun, von dem die Leute in South Carolina sagten, dass es einen Angriff verursachen würde. Wenn die Iraner also keinen Kompromiss eingehen wollen, wäre es am besten, wenn jemand anderes den Krieg beginnt.“
Sehen Sie hier.
Herr Clawson hätte bei seinen Ausführungen auch den US-Krieg gegen Mexiko erwähnen können. Drei Schlaglichter:
1. „Die Kritiker des Krieges behaupteten, Polk habe Mexiko absichtlich provoziert, indem er amerikanische Truppen in umstrittenes Gebiet beorderte. Ein Senator erklärte, Taylor an den Rio Grande zu beordern, sei ‚genauso ein Akt der Aggression unsererseits, wie wenn ein Mann einem anderen eine Pistole an die Brust hält'“. (Hier.)
2. „‚Ich selbst‘, schrieb Grant später über den Krieg der Vereinigten Staaten gegen Mexiko, ‚war ein erbitterter Gegner dieser Maßnahme und betrachte den Krieg, der daraus resultierte, bis heute als einen der ungerechtesten, die je von einer stärkeren gegen eine schwächere Nation geführt wurden.'“ (Hier.)
3. „Schon früh in seiner politischen Laufbahn, als frischgebackener Whig-Kongressabgeordneter aus Illinois, verurteilte Lincoln die Invasion der USA in Mexiko im Jahr 1846. Er stellte sich damit gegen die vorherrschende patriotische Strömung und beschuldigte Präsident James K. Polk, eine Unwahrheit zu verbreiten, um den Krieg zu rechtfertigen. Nach einem Scharmützel von Truppen in einem Gebiet im heutigen Südtexas, das damals umstritten war, erklärte Polk, dass ‚amerikanisches Blut auf amerikanischem Boden vergossen worden ist‘ und dass daher der ‚Kriegszustand‘ mit Mexiko herrsche. ‚Zeigen Sie mir die Stelle (Spot), an der amerikanisches Blut vergossen wurde‘, forderte Lincoln und brachte die erste von acht ‚Spot-Resolutionen‘ ein, die die Verfassungsmäßigkeit des Krieges in Frage stellten. Lincolns Haltung erwies sich bei seinen Wählern als unpopulär – er wurde als ‚Spotty Lincoln‘ bekannt -, und er stellte sich nicht zur Wiederwahl.“ (Hier.)
2. „‚Ich selbst‘, schrieb Grant später über den Krieg der Vereinigten Staaten gegen Mexiko, ‚war ein erbitterter Gegner dieser Maßnahme und betrachte den Krieg, der daraus resultierte, bis heute als einen der ungerechtesten, die je von einer stärkeren gegen eine schwächere Nation geführt wurden.'“ (Hier.)
3. „Schon früh in seiner politischen Laufbahn, als frischgebackener Whig-Kongressabgeordneter aus Illinois, verurteilte Lincoln die Invasion der USA in Mexiko im Jahr 1846. Er stellte sich damit gegen die vorherrschende patriotische Strömung und beschuldigte Präsident James K. Polk, eine Unwahrheit zu verbreiten, um den Krieg zu rechtfertigen. Nach einem Scharmützel von Truppen in einem Gebiet im heutigen Südtexas, das damals umstritten war, erklärte Polk, dass ‚amerikanisches Blut auf amerikanischem Boden vergossen worden ist‘ und dass daher der ‚Kriegszustand‘ mit Mexiko herrsche. ‚Zeigen Sie mir die Stelle (Spot), an der amerikanisches Blut vergossen wurde‘, forderte Lincoln und brachte die erste von acht ‚Spot-Resolutionen‘ ein, die die Verfassungsmäßigkeit des Krieges in Frage stellten. Lincolns Haltung erwies sich bei seinen Wählern als unpopulär – er wurde als ‚Spotty Lincoln‘ bekannt -, und er stellte sich nicht zur Wiederwahl.“ (Hier.)