Die Christliche Rechte der USA hat in Nahost eine Verabredung mit der Apokalypse.
Von Lars Schall
Als Ergänzung zum nachfolgenden Text siehe bzgl. des Verhältnisses von US-Evangelikalen zu Israel auch hier, hier, hier und hier.
Countdown to Armageddon
Die Christliche Rechte ist zunehmend zu einem Integralteil der amerikanischen Gesellschaft geworden, der nicht mehr weggedacht werden kann, allzumal im so genannten „Bibelgürtel“ der U.S.A. Spätestens seit der Wiederwahl von George W. Bush zum Präsidenten der Vereinigten Staaten im November 2004 ist offenbar geworden, welch wichtige Rolle der evangelikalen Rechten im politischen Geschehen der U.S.A. beigemessen werden muss, insofern 42% derer, die Bush die Stimme gaben, jenen Gruppierungen zugehörten, die sich als „bibeltreue“ bzw. „wiedergeborene“ Christen bezeichnen.1
Die genaue Motivation und Zielsetzung dieser fundamentalistisch-christlichen Bewegung, zu der sich Bush selber zählt, ist außerhalb der U.S.A. vielfach unbekannt. So lässt die evangelikale Rechte beispielsweise keinen Unterschied gelten zwischen dem Glauben und der Religion einerseits und der Politik bzw. dem Staat andererseits. Im Gegenteil: Die strikte „Trennung von Kirche und Staat (…), wie sie in der Verfassung der Vereinigten Staaten niedergelegt ist“, gilt nicht selten als pure „Legende“.2 Stattdessen tragen sie die private, religiöse Sphäre ganz bewusst in die öffentliche, politische Sphäre über: Woran die Evangelikalen glauben, soll das Handeln der USA bestimmen, im Innern wie nach außen.
„Das politische Erstarken konservativer evangelikaler und fundamentalistisch-religiöser Bewegungen seit Beginn der achtziger Jahre“ stellt „eine der bedeutsamsten kulturellen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten“3 dar – was einige erklärende Worte nötig macht. Nicht zuletzt, weil die „sehr spezielle Art von Christentum“, dem die Evangelikalen anhängen, „durch die bloße Zahl von Gläubigen“4 dafür sorgt, dass sich bspw. in Nahost die politische Regel bewahrheitet: “Domestic politics drives international politics, not vice versa.“5
Worauf die Tatsache zurückzuführen ist, dass die evangelikalen Christen seit Mitte/Ende der 1970er Jahre allmählich von einer Glaubensgemeinschaft, die „stets als eine amerikanische Randgruppe mit geringer politischer Macht angesehen“6 wurde, „inzwischen zur mächtigsten religiösen Gruppe der Vereinigten Staaten aufgestiegen sind“,7 lässt sich nicht leicht auf einen alles erklärenden Nenner bringen. Die USA ist seit jeher eine Nation der Extreme: Die Amerikanische Revolution und ihre Ideale, die in der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 beredten Ausdruck fanden, ist gewiss inspiriert worden vom Willen auf die „Emanzipation vom Alten Kontinent mit seinen Staatskirchen und Herrschern von Gottes Gnaden. Gleichzeitig waren die Besiedler der Neuen Welt von dem Bewusstsein erfüllt, ’God’s own country’, eine von Gott auserwählte Nation zu sein.“8
Der Tradition nach werden in den USA nicht nur Staat und Kirche durch den Ersten Verfassungszusatz getrennt, sondern auch die Glaubensvielfalt garantiert: „Die Etablierung einer staatstragenden Amtskirche wird untersagt und Religionsfreiheit gewährleistet. Diese verfassungsrechtlich gewährte Freiheit schafft Raum für Pluralismus.“9
Betrachtet man die Protagonisten des Unabhängigkeitskrieges, die Gründungsväter der U.S.A., so findet man unter ihnen nicht wenige Freigeister (und einige, von denen man annehmen kann, dass sie evtl. Atheisten waren) – was von der evangelikalen Rechten, die „traditionelle amerikanische Werte“ auf ihrer Agenda stehen hat, gerne bestritten wird. Und sicher: „Der Widerstreit der Meinungen bezüglich des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat gehört“ nicht minder „zum amerikanischen Alltag“10, wie die Tatsache, dass hohe politische Repräsentanten der U.S.A. immer auch von christlichen Zielen umgetrieben wurden. Andererseits haben es die Gründungsväter und ihre Nachfolger bewusst unterlassen, das Christentum zur Staatsreligion zu erheben. Das Ideal der Religionsfreiheit und der Trennung von Staat und Kirche kommt besonders explizit in einer 1785 von James Madison, dem späteren Vorsitzenden des Supreme Court, verfassten Schrift zum Ausdruck, in der er „den Einsatz ,der Religion als Werkzeug für weltliche Politik’“ verwirft: „Die Entstaatlichung der Religion degradiere diese nicht, sondern schütze sie vielmehr von der Ausbeutung durch die Politik, vor ‚einer profanen Pervertierung ihrer Funktion als Heilsbringerin.’“11
Insoweit lässt sich festhalten, dass in den Vereinigten Staaten schon immer Spannungen vorhanden waren, wenn es um das Verhältnis von Religion, Gesellschaft und Staat ging. Immer hat es Wortführer gegeben, die in dem demokratischen System, das seinen Bürgern individuelle und religiöse Freiheiten garantierte, den Sonderstatus der U.S.A. in der Welt gesehen haben – und tatsächlich sind die Vereinigten Staaten ja auch gerade deshalb zum Einwanderungsland schlechthin geworden, weil seine Freiheitsrechte eine ungemein große Leuchtkraft auf die Menschen außerhalb der Neuen Welt ausübten. Zugleich aber gab es auch immer die Tendenz, den Sonderstatus der U.S.A. in religiösen Dimensionen zu definieren – so z. B. durch Herman Melville, dem Verfasser des „Moby Dick“, der im Jahre 1850 über die Rolle der Vereinigten Staaten und seiner Bürger schrieb: „Wir Amerikaner sind das auserwählte Volk, das Israel unserer Zeit. Wir sind die Hüter des Schutz- und Trutzbündnisses der Freiheiten in der Welt.“12
Im Laufe der Zeit bildete sich in der Selbstwahrnehmung der (weißen) Amerikaner zunehmend die Überzeugung aus, etwas Einzigartiges in der Welt darzustellen. Dieses Selbstbild beflügelte sie sowohl bei der Eroberung des „Wilden Westens“ wie auch späterhin bei der Inbesitznahme von Überseegebieten, die damals noch den Spaniern gehörten, sprich Kuba und den Philippinen. Jene „Besitznahmen erfolgten aus dem Glauben bestimmender Persönlichkeiten, wonach die Schaffung eines neuen Imperiums unter Führung der USA ein Auftrag des Schicksals sei. (…) Der dem Antriebswort von damals am nächsten verwandte, noch heute politische Diskussionen und Kommentare bestimmende Ausdruck heißt ’American Exceptionalism’“13
Die Gruppe, die besagten Glauben am meisten im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts verinnerlicht hat, dem zufolge die U.S.A. ein Werkzeug des Guten darstellen, das einem insgeheim vom Beginn aller Zeiten an festgelegten Heilsplan Gottes folgt, dient und zuarbeitet, sind wiederum die evangelikalen bzw. fundamentalistischen Christen, von denen nun zu sprechen sein wird. Denn wer sind diese Evangelikalen und welchem Konzept unterliegt die Welt ihrer unumstößlichen Überzeugung nach?
Ganz allgemein gefasst, gehören die Evangelikalen zunächst einmal dem protestantischen Zweig des Christentums an, und es gibt sie nicht nur in den U.S.A., sondern überall auf der Welt – wenngleich nirgends so stark vertreten wie in den Vereinigten Staaten, wo sich „um die 80 Millionen“ Menschen dem Credo der Evangelikalen zuordnen lassen.14 Andere geläufige Bezeichnungen sind für sie, wie schon angedeutet, „bibeltreue“ bzw. „wiedergeborene“ Christen. Sie „finden sich insbesondere in methodistischen und baptistischen Gemeinden, wo sie auch ihre historischen Wurzeln haben.“15 Die drei wichtigsten Merkmale ihres Glaubens sind:
– die wortwörtliche Auslegung der Bibel als authentisches „Wort Gottes“. Eine kritische, „vor allem naturwissenschaftliche“16 Betrachtung der „Heiligen Schrift“ lehnen sie rundum ab;
– die so genannte „Dispensationstheorie“, die auf John Nelson Darby (1800-1882), eines aus England in die Vereinigten Staaten übergesiedelten Predigers, zurückgeht. Ihr zufolge durchschreitet die Welt verschiedene „durch Gott genau vorherbestimmte Zeitalter“17, die als „Dispensationen“ bezeichnet werden. In den jeweiligen Entwicklungsstufen kommt es zu spezifischen Erscheinungen der göttlichen Heilsgeschichte, und zwar aufgeteilt in sieben Schritte: „Unschuld (im Garten Eden), Gewissen (bis zur Sintflut), menschliche Regierung, Verheißung (an Israel), (Israel gegebenes) Gesetz, Gnade (Menschwerdung Jesu), Millenium“;18
– die damit verbundene Endzeiterwartung, die sich an der „Offenbarung des Johannes“ orientiert. Demnach erscheint der Anti-Christ auf Erden, mit ihm der Messias, es kommt zur Schlacht von Armageddon, der Anti-Christ und seine Heere werden vernichtet, das tausendjährige Reich Gottes bricht an.
Alle drei genannten Charakteristika der Evangelikalen sind von enormer Bedeutung, wenn es um die Anliegen und Interessen geht, die sie im Konflikt zwischen Israelis und Palästinenser für sich ausmachen. Tatsächlich ist eines der Schlüsselerlebnisse, die der evangelikalen Bewegung in den USA großen Auftrieb verlieh und den Glauben an der Richtigkeit ihrer „Dispensationstheorie“ bestärkte, die Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 gewesen. Von Beginn an sahen und sehen sie darin ein Zeichen, dass sich die Milleniums-Stufe vorbereitet, und zwar durch den Endkampf zwischen dem Messias und dem Anti-Christen. Wodurch sich evtl. verstehen lässt, dass der damalige Präsident der U.S.A., Harry S. Truman, ein ebenso frommer wie bibelgläubiger Baptist, entgegen der internationalen Gemeinschaft und manch kritischen Stimmen im eigenen Lande bereit war, den Staat Israel offiziell anzuerkennen.19
Enttäuschend war an der Gründung Israels für die Evangelikalen, den Gegnern des Säkularismus, die sie bis heute sind, lediglich die Tatsache, dass sich Israel ausdrücklich weigerte, die Verbundenheit zu Gott, „dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“, in die Verfassung zu schreiben – ein Makel, der zukünftig nach Möglichkeit zu beheben sein würde, damit das „richtige“ Israel entstehen könne.
Hier sieht man das gespaltene Verhältnis der amerikanischen Evangelikalen zu ihrer eigenen Nation wiedergespielt, sofern es ja das Bestreben der Evangelikalen ist, die festgelegte Trennung von Staat und Kirche zu beseitigen, um aus den Vereinigten Staaten eine expressis verbis „christliche Nation“ zu machen. Einen ersten, mehr als nur bloß symbolisch zu betrachtenden Teilerfolg auf dem Wege in diese Richtung, brachte die Unterzeichnung eines Gesetztes, mit dem Präsident Dwight D. Eisenhower 1954 das Treuegelöbnis zur amerikanischen Fahne ergänzen ließ. Fehlte zuvor, der Verfassung gemäß, jede Verbindung zur Religion, finden sich seither die beiden Worte “under God“ im Gelöbnistext wieder:
“I pledge allegiance to the flag of the United States of America and to the Republic for which it stands, one nation under God, indivisible, with liberty and justice for all.“
Was bedeutet, dass „Millionen von Kindern an den staatlichen Schulen jeden Tag vor Unterrichtsbeginn dieses Gelöbnis in dieser Formulierung aufsagen (müssen), auch wenn sie Atheisten, Agnostiker, Hindus, Buddhisten oder Moslems sind.“20 Den Bruch mit der Verfassungstradition, die dahinter steckt, erklärte Eisenhower damit, dass „wir (auf diese Weise) den überweltlichen Bezug des religiösen Glaubens im amerikanischen Erbe und für unsere Zukunft (bekräftigen); auf diese Weise werden wir fortwährend jene geistigen Waffen stärken, welche auf ewig die stärkste Kraftquelle unseres Landes im Frieden und im Krieg bleiben werden.“21
Zur Hochzeit des Kalten Krieges in den 1950er Jahren, als der „gottlose“ Kommunismus ein klares Feindbild abgab, das Unsicherheiten und Ängste auslöste, fiel es den Evangelikalen mit ihrer Botschaft von der Auserwähltheit der U.S.A. als dem Hort des „Guten“ in der Welt relativ einfach, Gehör zu finden in der “one nation under God“; während der folgenden Dekade dagegen, als der Zeitgeist nach links zu tendieren begann und es sowohl der Rassenunruhen, die sich vor allem im konservativen Süden zutrugen, wie auch des Krieges in Vietnam wegen nicht mehr ganz so eindeutig erschien, dass die USA das „Gute“ in der Welt repräsentierten, hatten es die Evangelikalen schwerer mit ihrer Art der Weltsicht. Was nicht bedeutete, dass die Religion aus der amerikanischen Politik verschwand: Sie verlagerte sich nur.
Dr. George White jr., ein Experte für US-Geschichte, der von mir um seine Einschätzung über die evangelikale Rechte in den Vereinigten Staaten gebeten wurde, wies in punkto Religion und Politik in den 60er Jahren auf das Folgende hin:
“One of the things that was very powerful in the 1960s was the religious politics of the Civil Rights Movement. On one side, you had Martin Luther King, jr., telling people about Jesus’s message and saying that the struggle for racial equality was a righteous struggle. King was basically saying that God was on the side of Black people, all of the poor and all of the oppressed. His message was a complete contradiction of traditional, popular American Christianity. On the other side, you had Malcolm X, who said that Christianity was flawed and that it could never be the basis for true brotherhood and equality. In addition to these leaders, there were many Christians involved in the protests movement against the Vietnam War and demanding better treatment of immigrants and the nation’s poor. When I was a young boy in the late 1960s and early 1970s, the people who were known as ‘Jesus Freaks’ were the people who supported peace, opposed war, supported labor unions, women’s liberation, civil rights, and justice for the poor.”22
Das alles ist insoweit wichtig zu berücksichtigen, weil es die Veränderungen der 1960er Jahre waren, die dazu führten, dass sich die evangelikale Rechte zunehmend politisch zu engagieren begann. Bis heute stiftet die strikte Ablehnung dessen, was die 60er Jahre an gesellschaftlichen Veränderungen brachte, Identität unter den Evangelikalen. Als Fürsprecher einer konservativen Sexualmoral etwa, die sich u. a. gegen die Aufklärung im Gebrauch von Empfängnisverhütungsmitteln an staatlichen Schulen wendet, um stattdessen bewusste Enthaltsamkeit zu propagieren, und eines traditionellen Familienbildes, demnach Frauen bestmöglich auf die drei Ks: Küche, Kinder, Kirche beschränkt bleiben sollen, waren und sind die 60er Jahre ein Graus. Abermals Dr. George White jr.:
“In my opinion, the major impulse of many fundamentalists is to try and re-capture the meaning of Christianity. Related to this idea of ‘re-capturing the meaning of Christianity’ is their constant attacks on the reforms of the 1960s and what they call ‘secular humanism’. What the fundamentalists are trying to do is erase all of that and make Christianity the religion of power and wealth and success. They want to stop all the struggles for racial, sexual, and economic equality and pretend as if there are no problems. In fact, whatever problems exist in America, they want to blame on the reforms of the 1960s and all of the people who they don’t think are ‘real’ Christians.”23
Eine wesentliche, von den Evangelikalen unversöhnlich bekämpfte Veränderung, die die 60er Jahre mit sich brachten, war die Einführung der Antibabypille, „die eine in Ansätzen bereits vorhandene sexuelle Revolution beschleunigte und Frauen den Männern gleichstellte, weil sie nicht länger gezwungen waren, am Ende für ihre Libido in der Form von Schwangerschaft und Schande den Preis zahlen zu müssen.“24 Hinzu kam die militärische Eskalation in Vietnam, die nicht zuletzt zur Formierung der Studentenbewegung führte. „Das Ergebnis war ein weiterer Riss durch die Gesellschaft zwischen dem gottesfürchtigen Teil der Bevölkerung, der Religion mit Patriotismus gleichsetzte, und jenen, die gegen das amerikanische Engagement in Vietnam kämpften und die nicht nur als unpatriotisch galten, sondern auch als Sünder in den Augen des Herrn.“25
Was den Evangelikalen, die sich aufgrund ihrer „Dispensationstheorie“ in einem konstanten Kampf zwischen den Kräften des „Guten“ gegen die des „Bösen“ wähnen, anzeigte, dass die „christliche Seele“ Amerikas auf dem Spiel stand, waren fernerhin folgende drei Entscheidungen, die der Supreme Court in Washington, D.C., traf:
– die Abschaffung des Schulgebets an den staatlichen Schulen im Jahre 1962,
– die Abschaffung des Bibelstudiums an den staatlichen Schulen im darauffolgenden Jahr,
sowie
– das 1973 den Bundesstaaten eingeräumte Recht, ihre Richtlinien in Sachen Abtreibungspolitik jeweils selbst festlegen zu dürfen.26
Aus der Perspektive der Evangelikalen gesehen „waren diese Entscheidungen gleichbedeutend damit, dass man Gott aus den Herzen und Köpfen der Amerikaner vertrieben und die Jagd auf das ungeborene Leben eröffnet hatte. Für sie hatten sich die Vereinigten Staaten, seit zweihundert Jahren angeblich ‚eine Nation unter Gott’, urplötzlich vom Gott der Gründungsväter losgesagt.“27
Daran ist zumindest so viel Wahres dran, insofern sich „der Anteil der säkular“ bzw. atheistisch „orientierten Bevölkerung seit Mitte der sechziger Jahre beinahe verdoppelt (hat)“28 – er ließ sich für das Jahr 1996 bei 16,3% beziffern.29 Verbittert über derlei „gesellschaftliche(r) ‚Dekadenz’ und dem ‚Verfall moralischer Werte’“30, rüsteten sich die Evangelikalen dazu, den Kampf um eine „bibelorientierte Politik“31 aufzunehmen. Nichtsdestoweniger dauerte es bis zum Präsidentschaftswahlkampf 1980, dass die Evangelikalen einen ihnen voll und ganz genehmen Kandidaten für das höchste politische Amt fanden, der auch dem weniger religiös-inspirierten Teil der USA wählbar schien: Ronald Reagan, der „Great Communicator“.
Ironisch anmuten will daran, dass Ronald Reagan als Herausforderer von Jimmy Carter antrat, einem erklärtermaßen ’born-again’ Christen, der zunächst durchaus das Wohlwollen der Evangelikalen genoss. Der Grund, warum sie sich von ihm ab- und Ronald Reagan zuwandten, lag letztlich an zwei außenpolitischen Ereignissen, die mit dem Nahen und Mittleren Osten zusammenhingen, bzw. mit der Bedeutung, die der Staat Israel in dem Endzeit-Szenario der Evangelikalen einnimmt:
– zum einen war das der von Präsident Carter in Camp David vermittelte Frieden zwischen Israel und Ägypten 1978,
und
– zum andern die Besetzung der US-Botschaft in der iranischen Hauptstadt Teheran 1979.32
Als Konsequenz ihrer „Dispensationstheorie“ sehen sich die evangelikalen Christen seit John Nelson Darbys Tagen der Endzeit näherkommen, der Millineums-Stufe. Zudem glauben sie an den ebenso von Darby initiierten „Prämillenarismus“, demzufolge „Christus vor der Errichtung Seines tausendjährigen Reiches auf die Erde zurückkehren (werde)“ – im Gegensatz zum „Postmillenarismus“, der die Wiederkehr Christi „erst nach der Vollendung des tausendjährigen Reiches“ festlegt.33 Laut Darby „(entgehen) nur jene Christen dem Inferno des Weltenuntergangs und den Qualen der Ungläubigen bei Armageddon, die die Heilige Schrift wörtlich nehmen.“34 Das gilt insbesondere für die Prophezeiungsschrift von der siebten Dispensation, dem Buch der „Offenbarung nach Johannes“.
Darby „rief seine Anhänger zur Wachsamkeit auf, weil Satan auf die Erde komme und den Menschen vorgaukle, er sei Gott, sie damit vom rechten Weg abbringe und unsäglich verwerfliche Taten begehen lasse. Nach siebenjähriger und totaler Herrschaft des Bösen werde schließlich Christus erscheinen und in der Ebene von Armageddon vor Jerusalem in die Schlacht gegen Satan ziehen. Erst nach dem Sieg über das Böse werde Christus die siebte Dispensation einleiten. Danach werde es die nächsten tausend Jahre Frieden und Harmonie auf Erden geben, bevor am Tag des Jüngsten Gerichts die Geschichte der Welt zu Ende gehe.“35 Die Erwartung, „dass die Welt dem Ende der Zeiten zusteuert und das Kommen des Messias und seines Reiches greifbar nahe gekommen ist“36, eint bis heute die evangelikalen Gemeinden. „Das endzeitliche Heil wird von der Rettung ganz Israels (Röm. 11,25f) durch seinen bis jetzt von vielen nicht erkannten Messias abhängig sein.“37
Wie bereits angeklungen, sahen die evangelikalen Christen in der Gründung Israels auf biblischem Boden eine Bestätigung darin, dass ihre „Dispensationstheorie“ Recht behalten werde über den Fortgang der Weltgeschichte. Seitdem setzen sie sich vehement für den Schutz Israels ein – für den Schutz „ganz Israels.“ Auch hier lesen die Evangelikalen die Bibel wortwörtlich, indem sie auf die alttestamentarischen Versprechungen Gottes an Abraham verweisen.
„In der Substanz ist der Bund Gottes mit Abraham eine Zusammenfassung aller Zusagen, die Gott Abraham gegeben hat. Er besteht aus drei Hauptteilen mit mehreren Nebenaussagen. Das eigentliche Versprechen Gottes, wie in Genesis 12,1 und 12,2 nachzulesen, ist im Kern ein Liegenschaftsvertrag. ‚Zieh …in das Land, das ich dir zeigen werde, und ich werde dich zu einem großen Volk machen.’ In Genesis 13,15 verspricht Gott, Abraham das Land zu schenken: ‚Das ganze Land nämlich…will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben.’ Der volle Umfang dieses Versprechens wird in Genesis 15,18 präzisiert: ‚Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land vom Strom Ägyptens (= der Nil) bis zum großen Strom, dem Euphrat.“38
Und so fällt letztlich beides ineinander:
„Jesus Christus wird erst dann wiederkommen, wenn Israel in seinen alttestamentarischen Grenzen etabliert ist. Erst dann ist der Boden für den Entscheidungskampf (Armageddon) bereitet, bei dem das ‚Gute’ endgültig über das ‚Böse’ siegen wird.“39
In diesem Szenario, in dem der Islam zunehmend die Rolle des „Bösen“, des „Anti-Christlichen“ zugedacht bekommt 40 und somit von vornherein dem Untergang geweiht ist, geschieht mit den Juden und Christen dieses: „Die Juden, die bis dahin noch nicht zum Christentum übergetreten sind, werden grauenvoll umkommen, wohingegen die wahren Gläubigen in den Himmel auffahren und in alle Ewigkeit an der Seite Jesu Christi sitzen werden.“41
Konsequent zu Ende gedacht, liefe das auf einen gigantischen Genozid hinaus.42 Die Unterstützung für Israel, den die Evangelikalen betreiben, ’is entirely self-serving and would lead to incredible genocide of Arabs AND Jews“, meint auch George White, jr., ehe er erzählt:
“A few years ago, I had a Christian fundamentalist in my American foreign policy class. When we got to the subject of Palestine/Israel, he always got very upset. I asked him why he and ‘his people’ suddenly supported Israel when, for so long in American history, they had wanted to kill all Jews. He told me that Israel needed to expand in order to insure the return of the Messiah. I then said ’If Jesus returns, doesn’t that mean that only the Christians will be saved?’ He said ‘Yes.’ Then I said, ‘If that is so, why would the Israelis help you?’ He said that there were a group of people called ‘millenium-Jews’ who would convert to Christianity when Jesus returned. I said ‘So every Israeli who is not a millenum-Jew will die and the millenial Jews won’t be Jews anymore because they would have converted?’ He said ‘Yes’ Then I said ‘That means that the Jews will be destroyed, so again, why would they help you?’ He looked at me very strangely and could not come up with an answer. Many of the students in class began to chuckle and I changed the subject.”43
Resultat einer solchen Denkweise, die darauf angelegt ist, das bisherige Israel um ein Etliches zu vergrößern, im „Glauben, dass ‚sobald Israel den Rest des alttestamentarischen Landes besetzt hat, die Legionen des Anti-Christen angreifen’“44 werden, um die Schlacht von Armageddon, dem „heutigen Megiddo“45, herbeizuführen, die letzte Schlacht auf Erden, in der Jesus, der zurückkehrende Messias, das „Böse“ für tausend Jahre besiegen wird – Resultat einer solchen Denkweise kann nur sein, dass die evangelikalen Christen gegen jedwede Zugeständnisse eingestellt sind, was eine Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israelis und Palästinensern auf biblischem Boden betrifft:
„Politisch hatten die Evangelikalen schon 1980 gefordert, die Palästinenser aus Israel, dem Westjordanland und dem Gazastreifen aus- und nach Jordanien oder in andere arabischen Staaten anzusiedeln.“46
Ursprünglich sind die „besonderen Beziehungen“ zwischen den Vereinigten Staaten und Israel durch die Gegebenheiten des Ost-West-Konflikts nach dem 2. Weltkrieg zustande gekommen: „Es gehört zu den Ironien der Weltgeschichte, dass Israel seine Entstehung unter anderem einer Kollusion zwischen den beiden neuen Supermächten verdankt, die sich aus unterschiedlichen machtpolitischen und ideologischen Gründen für den jüdischen Staat einsetzten. (…) Israels Außenpolitik war – das dürfte heute kaum noch bekannt sein – in den ersten Jahren auf Neutralität zwischen Ost und West gerichtet.“47
Im Laufe der Jahre, als die Sowjetunion begann, Israel als „Satelliten des westlichen Imperialismus“ zu betrachten48, änderten sich die „reservierte(n)…Beziehungen zwischen den USA und Israel“.49 Israel galt nun als eine immer mehr beschützenswerte, erste Demokratie in Nahost, die von panarabischen, durch die Sowjets wirtschaftlich und militärisch unterstützte Diktaturen umschlossen wurde. Gleichwohl „lassen sich (die engen Beziehungen) nicht nur aus dem sicherheitspolitischen Nutzen für seine beiden Seiten erklären. Die Partnerschaft ruht auch auf einer nahezu einmalig günstigen Repräsentation der israelischen Interessen im politischen System der USA. Das umfasst weit mehr als den politischen und materiellen Einfluss der jüdischen Wählerschaft und Lobby, mindestens genauso wichtig sind emotionale Bindungen und politisch-kulturelle Affinitäten.“50
Das gilt beispielsweise für den Holocaust – durch den die Christliche Rechte in den USA gezwungen war, ihr mit Ressentiments geladenes „Bild vom Juden“ einer Modifizierung zu unterziehen:
„Die traditionelle anti-semitische Haltung fundamentalistischer Christen findet seit dem Holocaust keine gesellschaftliche Akzeptanz mehr. Laut Grover Norquist“, dem damaligen Präsidenten einer rechten Lobbyorganisation namens American for Tax Reform, „sehen konservative Christen in der Unterstützung Israels die Gelegenheit, ihr intolerantes Image eher loszuwerden: ‚Sie sind es leid, als Antisemiten gebrandmarkt zu werden.’“51
Ein weiterer Faktor, weshalb die U.S.A. in den 1950er Jahren anfingen, Israel zu protegieren, lag in der Auffassung, den Kommunismus nicht nur politisch abzulehnen, sondern auch als „böse“ und „gottlos“ zu bezeichnen und ihn „gleichzusetzen mit der Sünde der Gottesleugnung und Religionsverweigerung.“52 Angesichts der weitverbreiteten Angst, die es im amerikanischen Volk vor dem „Gespenst des Kommunismus“ gab, wurde auf diese Art und Weise eine quasi-religiöse Atmosphäre geschaffen, die den Evangelikalen mit ihrer radikal binären Weltauffassung „Gut-Böse“, „Freund-Feind“ zupass kam: Die Allianz zwischen den Vereinigten Staaten und Israel gegen den „gottlosen“ Sowjetkommunismus und seinen arabischen Verbündeten erfuhr allmählich eine religiöse Akzentuierung, auf der die Evangelikalen zukünftig immer wieder aufbauen konnten, sofern es das einseitige Engagement, das sie für Israel propagieren, öffentlich zu rechtfertigen galt.
Die evangelikalen Gemeinden selbst, die, wie von Darby gefordert, „wachsam“ Ausschau halten nach Anzeichen, die auf ein nahendes Ende der Welt hindeuten, interpretierten, wie ebenfalls schon erwähnt, die Gründung Israels auf biblischem Boden als Teil des von Gott vorherbestimmten Heilsplans. Der Schönheitsfehler bestand nur darin, so urteilte Billy Graham, der erfolgreichste evangelikale Prediger in den USA über die Jahrzehnte hinweg, „dass die Gründer des zionistischen Staates es vorgezogen hatten, Gottes alttestamentarische Zusagen gegenüber dem jüdischen Volk zu ignorieren. Für die Evangelikalen hatte die Rückkehr der Juden nichts mit Politik, sondern ausschließlich mit Gott zu tun, insbesondere mit seiner Wiederkunft. Nur Wochen nach der Gründung Israels wurde Billy Graham in der New York Times mit den Worten zitiert: ‚…die neue Nation Israel ist ein unmoralisches Phänomen, denn in diesem politischen Machwerk ist der Gott Israels nicht vertreten.’“53
Seither entwickelte die christliche Rechte Strategien zur „Umwertung der Werte“ in dem säkularen Staat Israel, die maßgeblich auf der Beobachtung fußten, „dass trotz des ursprünglichen zionistischen Konzepts, welches Gott und Religion auszuschließen schien, alle israelischen Regierungen nur über Zugeständnisse an die religiösen Parteien zustande kamen.“54
Weitere Bestätigung in ihren Glauben empfand die christliche Rechte anhand des Ausgangs des Sieben-Tagekriegs von 1967, d. h. der Einnahme ganz Jerusalems, des Tempelberges und der Besetzung „andere(r) Gebiete des ‚biblischen Landes Israel’“, und zwar in dem Sinne, dass dieses dramatische Ereignis „von den Evangelikalen als ein prophetisches Zeichen, ja gar als ‚das Superzeichen’“ gedeutet wurde, das anzeigen würde, „dass das Ende aller Tage und damit Jesu Wiederkunft näher rückten.“55
„Nunmehr ist Jerusalem“, erklärte I. Nelson Bett, eine der führenden Personen in der Christlichen Rechten jener Zeit, „zum ersten Mal seit über 2000 Jahren vollständig in jüdischer Hand. Jeder Bibelkundige verspürt einen freudigen Schauer und ein gestärktes Vertrauen in die Richtigkeit und Gültigkeit des Bibeltextes.“56
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Stellenwert des Bündnisses Gottes mit Abraham „für christliche Fundamentalisten wie für orthodoxe Juden, die die Bibel ebenfalls wörtlich nehmen, darin (besteht), dass niemand, kein israelischer Politiker, erst recht kein europäischer, kein amerikanischer und kein arabischer Staatsmann, das Recht zu Verhandlungen über die Grenzen Israels hat, wie sie in jenem unfehlbaren Text der Bibel niedergelegt sind. ‚Ein menschliches Nein kann niemals ein göttliches Ja aufheben’, lautet einer der Lieblingssätze der Evangelikalen. In geopolitischer Hinsicht bedeutet der Bund für sie, dass es niemals einen palästinensischen Staat auf dem Land geben kann, das Gott den Juden schenkte.“57
Wobei an dieser Stelle nachdrücklich darauf hingewiesen sei, was eigentlich sehr simpel klingt: „Wahrnehmungen der Wirklichkeit haben reale Auswirkungen, ganz egal wie richtig oder falsch sie sind.“58
QUELLEN:
1 vgl. Barbara Victor: „Beten im Oval Office. Christlicher Fundamentalismus in den USA und die internationale Politik“, Pendo-Verlag, München, 2005, Seite 27.
2 ebd., Seite 9.
3 Josef Braml: „Amerika, Gott und die Welt. George W. Bushs Außenpolitik auf christlich-rechter Basis“, Matthes & Seitz Berlin Verlagsgesellschaft, Berlin, 2005, Seite 19.
4 Barbara Victor, Seite 8.
5 zitiert in: Lisette Andreae: „Deutschland als Motor einer europäischen Politik in den Vereinten Nationen?“, Das Parlament, Aus Politik und Zeitgeschichte, BP 48, Dezember 2002, Seite 34.
6 Barbara Victor, Seite 8.
7 ebd., Seite 15.
8 Josef Braml, Seite 31.
9 Josef Braml, Seite 31.
10 Barbara Victor, Seite 52.
11 ebd.
12 Herman Melville: “White Jacket“, zitiert in Richard Anderegg: „Amerika als Weltmacht. Ein ‚auserwähltes Volk’?“, erschienen auf „Schweizerzeit Aktuell“ am 10. Januar 2003.
13 ebd.
14 Barbara Victor, Seite 14.
15 ebd.
16 ebd., Seite 8.
17 ebd., Seite 58.
18 ebd.
19 vgl. ebd., Seiten 83 – 84
20 ebd., Seite 193.
21 ebd.
22 zitiert aus einer Email-Mitteilung von Dr. George White, jr. an den Verfasser vom Juli 2006.
23 aus ebd. zitiert.
24 Barbara Victor, Seite 96.
25 ebd.
26 vgl. ebd., Seite 98.
27 ebd.
28 Josef Braml, Seite 32.
29 vgl. ebd. Seite 32 bzw. 131
30 ebd. Seite 32
31 Barbara Victor, Seite 104.
32 Es ist evtl. interessant an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass einer der studentischen Anführer 1979 im Jahre 2009 ein vom Westen gern gesehener iranischer Oppositionsführer war: Mir Hossein Mussawi.
33 ebd., Seite 58.
34 ebd., Seite 59.
35 ebd.
36 aus Bernard Springer: „Naherwartung und Mission. Die Problematik der Israel- und Judenliebe evangelikaler Christinnen und Christen“, erschienen 2006 auf einer Website des “International Council of Christians and Jews“.
37 ebd.
38 Barbara Victor, Seite 40.
39 Josef Braml, Seiten 88 – 89.
40 “One substantially new line of thinking in apocalyptic thought since 9/11 is, ironically, a product of Americans’ greater familiarity with the basics of Muslim theology. Some prophecy writers have begun to speculate that the messianic figure that Shi‘a Muslims call the Mahdi is actually going to be the Antichrist. This is the view of books like Ralph Stice’s From 9/11 to 666 (2005) and Joel Richardson’s Antichrist: Islam’s Awaited Messiah (2006). In Stice’s scenario, the Mahdi would force people to take a laser-burned mark of the Muslim creed, with the threat of beheading if they refused. It is difficult to say whether the new role for the Mahdi in conservative Christian apocalyptic thought represents a momentary fad or a lasting trend.“ Thomas S. Kidd: Islam in Apocalyptic Perspective; https://www.baylor.edu/content/services/document.php/106709.pdf
41 Barbara Victor, Seite 10.
42 Der eschatologischen Prophetie zufolge, an die viele US-Evangelikale glauben, der sogenannten „Rapture“, werden „Jews who have not converted to Christianity … suffer through the apocalypse, and, according to most evangelicals, eventually end up in hell.“ Chrissy Stroop: Stop Gaslighting The Left About Evangelicals. They Believe Awful Things About Jews; https://forward.com/opinion/431687/stop-gaslighting-the-left-about-christians-they-believe-awful-things-about/. „The basis of the Israeli-evangelical relationship — and so, too, evangelical support for using Israelis to dispossess Palestinians — is a belief that God gave Palestine to the Jews, and so Jews should be in Palestine. So far, so simple. But the ‘yikes‘ moment of the Israeli-evangelical love-in is that the Jews being in Palestine is seen as precondition for an Armageddon to rain down on earth, exterminating Jews and other non-converts to evangelism while bringing the return of Christ in the apocalyptic Second Coming found in Revelation, the final book of the Bible.“ Julian Savarer: The Antisemitic Face of Israel’s Evangelical Allies; https://jacobin.com/2022/02/israeli-us-evangelical-alliance-zionism-antisemitism
43 zitiert aus der Email-Mitteilung von Dr. George White, jr. vom Juli 2006.
44 Barbara Victor, Seite 10.
45 ebd., Seite 60.
46 ebd., Seite 134.
47 Gert Krell: „Die USA, Israel und der Nahost-Konflikt“, Seite 18 von 60, veröffentlicht von der „Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“, HSFK-Report14/2004.
48 ebd.
49 ebd.
50 ebd., Seite 1 von 60.
51 Josef Braml, Seite 88.
52 Barbara Victor, Seite 90.
53 ebd., Seite 38.
54 ebd., Seite 39.
55 ebd., Seiten 39 – 40. Die Eroberung des Tempelberges in Jerusalem ist für Evangelikale von Bedeutung, da der prophetischen Bibelauslegung zufolge dort, wo der Felsendom steht, der „dritte Tempel“ errichtet werden muss — siehe hier. Hier ist ferner zu erwähnen: Am 3. Januar 2023 wurde der Tempelberg (Haram-al Sharif) vom israelischen Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, besucht. „Nach Jahren verstärkter Übergriffe der israelischen Streitkräfte, die die Spannungen in der Region verschärft haben, wollte Ben-Gvir mit seinem Besuch ein Zeichen setzen: Er und seine Partei messianischer religiöser Nationalisten hoffen, den Felsendom durch den Dritten Tempel zu ersetzen…“ Joshua Leifer: The Nationalist Heresy of Temple Mount Activism; https://jewishcurrents.org/
56 ebd., Seite 41.
57 ebd., Seite 42 – 43. Es sei angemerkt, dass es ultraorthodoxe jüdische Gruppierungen gibt, die die Existenz Israels aus religiösen Gründen ablehnen (Naturei Karta, Satmar, Toldos Aharon).
58 Josef Braml, Seite 23.